Darum gehts
- Daniel Küblböcks Kindheit war von Instabilität und Missbrauch geprägt, wie neue ARD-Doku zeigt
- Psychische Probleme plagten den einstigen, kultigen DSDS-Teilnehmer
- Küblböck verschwand 2018 spurlos von einem Kreuzfahrtschiff
Daniel Küblböck (1985-2018) wurde durch «Deutschland sucht den Superstar» einem breiten Publikum bekannt. Seine schrullige Art begeisterte die Fans und er wurde zur Kultfigur. Hinter dem Paradiesvogel verbargen sich aber dunkle Geheimnisse, Schatten seiner Kindheit, in der er schwerste Traumata erlebte. Eine neue ARD-Doku mit dem Titel «Die Küblböck-Story – Eure Lana Kaiser» wirft nun ein neues Licht auf den sonst immer strahlenden Sänger, der 2018 spurlos von einem Kreuzfahrtschiff verschwand.
Nach der Scheidung seiner Eltern lebte Daniel Küblböck, der sich später im Leben Lana Kaiser nannte, bei seiner Mutter. Die Erfahrung beschrieb er später in seiner Biografie als äusserst traumatisch. Fünfzehn Umzüge und sieben Ehen seiner Mutter prägten ein Zuhause, in dem er sich unsicher fühlte und permanent Demütigungen ausgesetzt war. Er habe den Eindruck, seine Mutter habe sich eine Tochter gewünscht, und er habe deshalb versucht, diese Rolle zu übernehmen.
«Sie legt die Finger um meinen Hals ...»
2003, als Küblböck sich auf dem Höhepunkt seiner Karriere befand, veröffentlichte er seine Biografie «Ich lebe meine Töne». Darin schildert er dramatische Szenen: «Ich schrecke hoch. Mama schreit mich an. Ich sei falsch, ich sei schlecht. Ihr Gesicht verzerrt sich zu einer Horrormaske. Sie springt auf mein Bett. Ich will ihr ausweichen, aber wohin? Sie legt die Finger um meinen Hals, beginnt, mich zu schütteln und zu würgen.»
Seine Mutter habe getrunken und ihn im Rausch geschlagen. In der ARD-Doku berichtet Daniel Küblböcks Vater Günther Küblböck, dass er von den Qualen seines Sohnes wusste und ihn deshalb zu seiner neuen Familie holen wollte.
Seine psychischen Probleme haben ihn umgebracht
Kurz vor seinem Verschwinden berichtete der «DSDS»-Star auf Instagram von psychischen Problemen. Nur wenige Wochen später ging er vom Kreuzfahrtschiff Aida, das von Hamburg nach New York unterwegs war, über Bord. Obwohl Suchtrupps nach ihm suchten, wurde er nie gefunden. Interpol schrieb Daniel Küblböck daraufhin als vermisste Person aus. Im Mai 2019 stellte sein Vater einen Antrag auf Todeserklärung.
Sieben Jahre nach seinem Verschwinden erinnert die ARD mit einer Dokumentation anlässlich seines 40. Geburtstags, der am 27. August stattgefunden hätte, an Daniel Küblböck. Die Doku beleuchtet das Leben des «DSDS»-Kultsängers aus der Sicht von Familie und Freunden. Auch Wegbegleiter wie die Dragqueen Olivia Jones (55), die «DSDS»-Teilnehmerin Gracia Baur (42) und bekannte Persönlichkeiten wie Riccardo Simonetti (32) und Lucy Diakovska (49) kommen zu Wort, um ihrem Freund zu gedenken.
Die erste DSDS-Kultfigur
Im Jahr 2002 nahm Daniel Küblböck an der ersten Staffel von «Deutschland sucht den Superstar» in Köln teil. Obwohl die Jury seinen Gesang als nicht besonders gut einschätzte und er seine Gitarre eigentlich nicht mitbringen durfte, überzeugte er durch seine charismatische Art. Nicht nur bei der Jury hinterliess der damals noch 17-jährige Junge einen bleibenden Eindruck. Auch die Zuschauerinnen und Zuschauer sowie die Medien waren von Daniel Küblböck begeistert.
Er belegte damals zwar «nur» den dritten Platz, war aber auch ein Jahr nach seinem Ausscheiden noch in den Medien präsent. Innerhalb dieses Jahres hatte er damals 50 Auftritte. Küblböck machte bis zu seinem Tod Musik, nahm 2015 auch an der Tanzshow «Let's Dance» teil.