Es sind nicht mehr nur die bösen Buben, die dem Pfarrerssohn aus Zürich das Leben schwer machen. Sondern 15 ehrgeizige, schöne Männer. Jeder hat nur ein Ziel: am 5. April zum neuen Mister Schweiz gekürt zu werden.
Bis dahin jagt und schützt Raphael Stocker weiter im Dienste der Polizei. Er gehört zur Elitetruppe «Diamant». Zu seinen Aufgaben gehören: Geiselnahmen, das Überwältigen und Verhaften von bewaffneten Tätern und Flugzeugentführungen. Dafür trainiert der 1,83 Meter grosse, leidenschaftliche Kampfsportler hart.
«Extremfälle proben wir zwei Tage pro Monat. Wir seilen uns aus dem Helikopter ab, stürmen Gebäude, üben Geiselbefreiungen», erzählt Stocker.
Kitzelt es nach so viel Training nicht, sich endlich mal in einem Ernstfall zu beweisen? «Wir sind weder Rambos noch Kampfsäue, sondern belastbare Teamplayer,» sagt der Single-Mann.
Auch als Personenschützer ist der Zürcher Beau unterwegs. Dann allerdings tauscht er die schwarze Kampfmontur gegen einen feinen Anzug. «Mein erster Einsatz war der Schutz von Gerhard Schröder. Dabei tragen wir unsere Schusswaffe verdeckt und den Funk dezent.»
Wenn der Mister-Schweiz-Kandidat nicht für «Diamant» im Einsatz steht, ist er als Verkehrspolizist unterwegs.
Auch da braucht er einen kühlen Kopf. «Ob häusliche Gewalt, schwere Unfälle oder schlichtes Bussenverteilen, es gehört alles zu meinem Job.»
Sollte er in ein paar Wochen zum neuen Mister Schweiz gewählt werden, kann er die bösen Buben vergessen. Und die Bussenzettel und seine Boxhandschuhe für ein Jahr an den Nagel hängen.
Dann heissts: schön posieren, lächeln, stundenlang Autogramme geben und gestylt an Cüpli-Anlässen dabei sein. Diesen Wechsel kann sich Raphael Stocker, der auf feminine und kommunikative Frauen steht, gut vorstellen.
«Ich sollte gewinnen, weil ich für Werte stehe, die in dieser Gesellschaft etwas verloren gegangen sind.»