Mit einer Trauerfeier haben heute Nachmittag Freunde und Familie von Erika Ortiz Rocasolano Abschied genommen. Die sterblichen Überreste von Prinzessin Letizias jüngster Schwester wurden in Anwesnheit von Letizia, Prinz Felipe und auch König Juan Carlos in Madrid eingeäschert.
«Ich danke allen, die am Tod meiner kleinen Schwester Anteil nehmen», zitiert die Zeitung «El País» die Kronprinzessin, die sich nach der Totenmesse unter Tränen gegenüber der Presse äusserte.
Scheinbar völlig überraschend war Erika Ortiz gestern Morgen von ihrem Freund Roberto García tot in ihrer Wohnung im Madrider Vorort Valdebernardo aufgefunden worden. Über die offizielle Todesursache wurde bislang jedoch noch nichts bekannt. Die spanischen Zeitungen «El Mundo» und «El Pais» spekulieren aber, dass sich die Mutter einer 6-jährigen Tochter das Leben genommen hat.
Gemäss «El Pais» soll in Erikas Wohnung eine leere Medikamentenpackung gefunden worden. «El Mundo» berichtete unter Berufung auf Ermittlerkreise, Erika Ortiz habe sich möglicherweise mit einer Überdosis starker Schlafmittel umgebracht.
Die Verstorbene soll gemäss ihrem Arbeitgeber, der Fernsehproduktionsfirma Globomedia, in der Vergangenheit mehrfach unter Stress- und Angstzuständen gelitten haben und deswegen auch in psychologischer Behandlung gewesen sein. Sie sei kürzlich an ihren Arbeitsplatz zurückgekehrt, habe sich jedoch in dieser Woche erneut zwei Tage krank gemeldet. Sie habe am Mittwoch wieder zur Arbeit erscheinen sollen.
«El Mundo» berichtete, Ortiz habe sich jahrelang darum bemüht, beruflich genauso erfolgreich zu sein wie ihre beiden älteren Schwestern. Der Nachruf erschien unter dem Titel «Die zerbrechliche jüngste Schwester». Die studierte Kunsthistorikerin hatte sich im Mai vergangenen Jahres von ihrem langjährigen Lebensgefährten, dem Künstler Antonio Vigo, getrennt. Nach der Trennung war Erika mit ihrem Töchterchen Carla in die Wohnung gezogen, in der ihre Schwester Letizia bis zu ihrer Heirat mit dem spanischen Thronfolger gelebt hatte. Seit sechs Monaten war sie mit Roberto García liiert.
Offenbar Beziehung zu dem Künstler Antonio Vigo, dem Vater ihres Töchterchens Carla, sei von Krisen geprägt gewesen.
Königin Sofia brach angesichts der Todesnachricht ihren Besuch in Indonesien ab und wollte am Donnerstag nach Madrid zurückkehren. In Medienberichten hiess es, sie sei in Tränen ausgebrochen, als sie von dem Tod von Erika Ortiz erfahren habe. Letizia ist seit 2004 mit dem spanischen Thronfolger Felipe verheiratet, mit dem sie eine Tochter hat, die ein Jahr alte Leonor. Das Paar erwartet im Mai das zweite Kind.