Der Gebäudetrakt wurde nach Plänen der Architekten Christ & Gantenbein in den ursprünglichen Zustand zurückgeführt und mit modernster Technologie ausgerüstet. So können die Besucherinnen und Besucher mittels Touchscreens die Hintergründe von ausgestellten Personenporträts oder detaillierte Angaben zu Schmuckobjekten recherchieren. Die Informationen stehen in Deutsch, Französisch, Italienisch und Englisch zur Verfügung.
Das von Gustav Gull entworfene und 1898 eröffnete Landesmuseum entstand in der Blütezeit des Historismus. Die damals übliche Stilvielfalt machte die Sanierung des Gebäudeteils äusserst anspruchsvoll. Die Sanierung fand deshalb in enger Zusammenarbeit mit der kantonalen Denkmalpflege statt.
Dabei orientierte sich das Haus an der Vergangenheit, doch nicht nur. «Wir haben gründlich recherchiert, haben aber auch beherzt eingegriffen», sagte der Architekt Emanuel Christ am Donnerstag vor den Medien. Die Architekten rekonstruierten Originalböden, passten sie aber den heutigen Bedürfnissen an. Sie legten Lichthöfe frei und öffneten Fenster, die in den letzten Jahrzehnten zugemauert worden waren. Ausserdem brachten sie längst vergessene Malereien wieder an die Oberfläche.
Die Bestände des Schweizerischen Nationalmuseums umfassen 860'000 Objekte. Daraus hat das Landesmuseum 7000 Exponate - Skulpturen, Altäre, Schmuck, Waffen und Uniformen, Porzellan oder Textilien - ausgewählt, die nun in der Dauerausstellung «Die Sammlung» zu sehen sind. Vertreten ist das handwerkliche und kunsthandwerkliche Schaffen der Schweiz über einen Zeitraum von 1000 Jahren.
Die Exponate reichen von der Holzskulptur «Christus auf dem Palmesel» aus dem 11. Jahrhundert über den St. Galler Globus, einen der grössten noch erhaltenen Globen des 16. Jahrhunderts, bis zum Valentino-Kleid, das vor fünf Jahren aus Stoffen der St. Galler Firma Forster-Rohner hergestellt wurde. Präsentiert werden die Exponate auf drei Stockwerken, auf insgesamt 2000 Quadratmetern.
(SDA)