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Komikerin Stéphanie Berger (43) liess sich glatt spritzen
Bei Lachfalten hörte der Spass auf

Erstmals spricht Komikerin Stéphanie Berger (43) über ihre Zeit, als sie ihr Gesicht künstlich glätten liess. Heute bedauert sie das und greift zu natürlichen Mitteln. Lebendigkeit im Gesicht sei ihr wichtiger als Falten.
Publiziert: 20.01.2021 um 01:17 Uhr
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Aktualisiert: 24.01.2021 um 20:08 Uhr
Heute ist Stéphanie Berger stolz auf ein paar Krähenfüsse.
Foto: Zvg
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Peter Padrutt

Sie war faltenfrei, aber unglücklich: Zum ersten Mal gesteht Komikerin Stéphanie Berger (43), dass sie ihr Gesicht künstlich glätten liess. Heute distanziert sie sich von diesen Einspritzungen: «Lebendigkeit ist mir viel wichtiger als irgendwelche Falten», sagt sie.

Noch vor einem Jahr hatte die Ex-Miss Schweiz beteuert, sie habe nur dank Gesichts-Yoga ein jüngeres Gesicht bekommen. Doch jetzt schildert Berger im SRF-«DOK»-Film «Das optimierte Gesicht» (morgen, 20.05 Uhr), dass ihre Falten sie störten. Darum liess sie sich das Gesicht aufspritzen. «Ich fand: Warum nicht?», sagt sie im Interview. Die Komikerin liess sich die Krähenfüsse, aber auch die Zornesfalten zwischen den Augenbrauen wegmachen.

Verzerrter Gesichtsausdruck

Aber sofort habe sie gemerkt, dass sie ihr Gesicht nach dem Einspritzen eines bekannten chemischen Präparats nicht mehr bewegen konnte. Das sei «ein schräges Gefühl» gewesen. «Wenn ich Fotos von damals anschaue, dann ist das schon ein recht verzerrter Ausdruck», findet sie heute. «In meinem Beruf brauche ich aber die Mimik.»

Darum habe sie aufgehört. «Wenn du dann merkst, wow, ich kann wieder mein Gesicht bewegen, dann ist das wie eine Befreiung aus einem Korsett», erklärt sie. Sie habe gelernt: «Das Gesicht darf leben mit all seiner Mimik und Gestik.»

Heute halte sie ihr Antlitz mit Übungen fit. Von Gesichts-Yoga spricht sie lieber nicht mehr. Es gehe darum, die Gesichtsmuskulatur zu trainieren. «Man bekommt so ein natürliches Lifting. Aber es ist eine Illusion zu glauben, man bekommt damit die Falten weg», relativiert sie. Doch ihr Gesicht habe jetzt mehr Fülle und Ausstrahlung. «Es ist immer das Gefühl dabei, etwas Gutes zu tun.» Sie wolle heute nicht mehr eine Person sein, die sie nicht sei.

Lebendigkeit im Gesicht zählt

«Am Ende des Tages interessiert es mich viel mehr: Wie bin ich mit anderen Menschen, mit meinem Sohn umgegangen? Das habe mit den Äusserlichkeiten nichts zu tun.» Es sei zwar schön, dass Frauen heute solche Möglichkeiten der Gesichtsverschönerung nutzen können. «Aber es definiert mich nicht.»

Stéphanie Berger kann sich inzwischen wieder selber lieben, so wie sie aussieht. «Ich wünsche mir, dass die Frauen den Mut aufbringen, in Würde zu altern und Nein zu sagen zu den künstlichen Schönheitsidealen, die letzten Endes ein verzerrtes Selbstbild von uns abgeben», sagte sie heute.

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