Der Remake von «König der Löwen» ist ein Hit. Schon nach einer Woche hat er mehr als eine halbe Milliarde Franken in die Kassen von Disney gespült. Nur bei Kritikern kommt der Film so gar nicht an: Der Film verliert durch seine virtuellen Figuren, die nach echten Tieren gemodelt wurden, an Emotionen und wirkt mehr wie eine Tier-Doku. Vom einstigen Charme des Animationfilms ist wenig geblieben.
Simba mit Comic-Glubschaugen
Doch das müsste nicht sein, wie der VFX-Spezialist Jonty Pressinger beweist. Er hat den Trailer zur Neufassung von «König der Löwen» genommen und mit einem Tool die Gesichter von Simba, Scar und Co. aus Zeichnungen auf die digitalen Wildkatzen übertragen. Das Resultat sieht fantastisch aus: Simba schaut bei seiner Geburt mit grossen Comic-Glubschaugen drein, zeigt als Erwachsener wieder richtig Emotionen, und Scar sieht so furchteinflössend aus wie eh und je. Das wäre der «König der Löwen»-Film gewesen, den viele gerne gesehen hätten.
Für das Video hat Pressinger «Deep Fake» benutzt. Es ist eine Technik, bei der – meist menschliche – Gesichter über Aufnahmen von anderen gelegt werden. Dabei werden vom Computer Mimik, Lippenbewegungen und Gestik perfekt auf das Original-Video gelegt. So können zum Beispiel Fake-Videos erstellt werden, in denen eine Person etwas zu sagen scheint, was sie nie gesagt hat. Im Juli haben Künstler Schlagzeilen geschrieben, weil sie so entstandene Fake-Videos von Mark Zuckerberg (35), Donald Trump (73) oder Kim Kardashian (38) ins Netz stellten (BLICK berichtete).
Die Technik scheint aber auch bei Tieren zu funktionieren – und man kann sie offensichtlich auch für Gutes einsetzen. (rgl)