Darum gehts
- Daniel Bernhardt zeigt seinen neuen Film in Locarno
- Bernhardt wuchs in Worblaufen BE auf und lebt jetzt in Los Angeles
- Seit 30 Jahren im Filmgeschäft, spielte in «Matrix Reloaded» und «John Wick»
Der Berner Kampfsportkünstler und Schauspieler Daniel Bernhardt (59) ist seit 30 Jahren im Filmgeschäft und war schon in Kinohits wie «Matrix Reloaded», «Atomic Blonde» oder der «John Wick»-Reihe zu sehen. Sein neuster Film «Deathstalker» wird am 15. August am Locarno Film Festival als Weltpremiere gezeigt. Und in «Nobody 2», der am 21. August anläuft, ist Bernhardt Stunt-Koordinator und Action-Choreograf. Blick hat mit ihm per Zoom in seiner Wahlheimat Los Angeles (USA) gesprochen.
Daniel Bernhardt auf Berndeutsch mit amerikanischem Akzent: «Hallo, können Sie mich hören?»
Blick: Laut und deutlich.
Daniel Bernhardt: Moment mal, sind Sie aus Bern? Läck, ist das lustig. Ich freue mich immer, wenn ich diesen tollen Dialekt höre. Ich bin im Berner Vorort Worblaufen aufgewachsen.
Ja, wir haben Sie 2003 zur Premiere von «Matrix Reloaded» einen Tag lang begleitet. Wir waren damals mit Ihnen auch bei Ihren Eltern und Ihren Brüdern. Ihre Mutter hatte ein Kosmetikstudio, lebt sie noch?
Meine Eltern sind leider beide gestorben, zuletzt 2024 meine Mutter. Das war ein sehr hartes Jahr für mich. Aber die Zeit, die ich mit meiner Mutter hatte, war toll. Sie kam jedes Jahr in die USA, und wir fuhren dann jeweils herum, zum Grand Canyon, nach Las Vegas und Palm Springs. Das liebte sie. Meine Mutter war mein grösster Fan. Klar ist es hart, dass sie nicht mehr da ist, und sie käme wohl auch nach Locarno. Aber in Gedanken ist sie voll bei mir.
Waren Sie schon mal am Locarno Film Festival?
Noch nie. Die Einladung ist eine Riesenehre. Ich drehte meinen ersten Kinofilm «Bloodsport 2» 1995. Und 30 Jahre später darf ich meinen neusten Film mit mir in der Hauptrolle hier zeigen. Ich habe alle Hebel in Bewegung gesetzt, um persönlich kommen zu können, und verbringe nun acht Tage in der Schweiz.
«Deathstalker» ist ein Remake des Kassenschlagers von 1983, eine Mischung aus Fantasy, Action und Horror, mit vielen blutigen Szenen. Sind solche Filme wieder vermehrt im Trend? Bald kommt auch Mattel mit «Masters of the Universe».
Ich denke wirklich, die Leute möchten wieder mehr Filme aus diesen Bereichen. Regisseur Steven Kostanski wollte eine 1980er-Hommage machen. Und das Werk lebt auch von den heiteren Szenen. Einer meiner Lieblingsmomente ist, wenn ich eines dieser Sumpfmonster umarme. Der Film hat sehr viel Herz und Gefühl. Klar ist er auch brutal. Aber er ist ein rundes Gesamtereignis. Und mit Patton Oswalt ist auch ein sehr bekannter US-Komiker dabei.
Wie kamen Sie eigentlich zum Kino?
Das ist eine schöne Geschichte. Als Bub wollte ich Fussballprofi werden. Aber mit 15 merkte ich, dass ich gar nicht gut bin. Ich machte dann eine Sanitärzeichnerlehre, und ein anderer «Stift» war Platzanweiser im legendären Berner Kino Splendid. Dank ihm wurde ich auch Anweiser und bekam eine Freikarte für alle Filmhäuser. Das war mein Eintrittsticket fürs Leben. Mitte der 1980er-Jahre bekam ich ein Angebot für einen Fotomodel-Job und ging nach Paris. Und in den 1990ern reiste ich in die USA und blieb. Ich folgte immer meinem Instinkt. Wenn ich eine Möglichkeit sah, ergriff ich sie mit aller Kraft.
In vielen Ihrer Filme werden Sie sehr handfest. Haben Sie sich schon in der Schule geprügelt?
(Lacht.) Ich war ein sehr feinfühliger Bub und mied Schlägereien. Nur einmal mischte ich mich in einen Streit ein, um zu helfen, und bekam prompt selber aufs Dach. Die Schule war nicht einfach für mich, und ich war immer im Rückstand. Und nach der Lehre wollte ich möglichst schnell raus in die Welt. Ich war wie ein Vogel und konnte nie still sitzen. Heute bekäme ich wohl eine ADHS-Diagnose. Früher hiess es bloss «der Bub hat viel Energie».
Daniel Bernhardt wuchs in Worblaufen bei Bern auf und schloss nach der Schule eine Sanitärzeichnerlehre ab. Parallel begann er intensiv mit Kampfsport. In den 1980er-Jahren startete er von Paris aus eine Modelkarriere und lief für Designer wie Versace oder Thierry Mugler, 1993 zog er in die USA. Er debütierte 1996 als Nachfolger von Jean-Claude Van Damme (64) in der «Bloodsport»-Filmreihe. Zu seinen grössten Erfolgen zählen Rollen in «Matrix Reloaded» mit Keanu Reeves (60) oder in «Atomic Blonde» mit Charlize Theron (50). Bernhardt wohnt in Los Angeles (USA) und ist seit 1999 mit Lisa Stothard (62) verheiratet, ihre gemeinsame Tochter Bella kam 2003 zur Welt.
Daniel Bernhardt wuchs in Worblaufen bei Bern auf und schloss nach der Schule eine Sanitärzeichnerlehre ab. Parallel begann er intensiv mit Kampfsport. In den 1980er-Jahren startete er von Paris aus eine Modelkarriere und lief für Designer wie Versace oder Thierry Mugler, 1993 zog er in die USA. Er debütierte 1996 als Nachfolger von Jean-Claude Van Damme (64) in der «Bloodsport»-Filmreihe. Zu seinen grössten Erfolgen zählen Rollen in «Matrix Reloaded» mit Keanu Reeves (60) oder in «Atomic Blonde» mit Charlize Theron (50). Bernhardt wohnt in Los Angeles (USA) und ist seit 1999 mit Lisa Stothard (62) verheiratet, ihre gemeinsame Tochter Bella kam 2003 zur Welt.
Könnten Sie sich vorstellen, später wieder zurückzukehren?
Absolut. Die Sommer in der Schweiz sind etwas vom Schönsten, was es gibt. Ideal für mich wären wohl zwei Wohnsitze. Wobei ich fast ständig für meinen Beruf unterwegs bin, was ich sehr geniesse. Ich habe etwas gefunden, worin ich gut bin und was ich gar nicht als Arbeit empfinde. Clint Eastwood hat einmal gesagt: Finde einen Job, den du liebst. Und du wirst nie einen Tag arbeiten.
Sie sehen beneidenswert fit aus. Doch auch Sie werden nicht jünger ...
Da haben Sie recht. Ich habe mit 15 mit Kampfsport angefangen und trainiere bis heute wie ein Topathlet. Mittlerweile dauert es immer etwas länger, bis Verletzungen verheilen. Aber ich darf mich nicht beklagen. Ich lebe gesund, nehme viele Eisbäder, gehe in die Massage und zum Chiropraktiker. Und ich stretche sehr viel, das ist das Wichtigste. Ich bin dankbar für alles, was ich erreicht habe. Früher war ich verbissener, heute nehme ich die Dinge etwas leichter, weil ich besser ahnen kann, was passieren wird. Ich gebe alles und arbeite hart. Der Rest lässt sich kaum beeinflussen und ist «out of my control». Diese Erkenntnis ist eine grosse Hilfe.
Noch eine Frage, die Sie auch erahnen werden: Was merken Sie als Schweizer in den USA vom Zollstreit?
Klar habe ich davon gehört, aber weiter ist konkret noch nichts Spürbares passiert. Ich schaue keine News, mein Fernseher läuft praktisch nie. Aktuelle Nachrichten sind zu deprimierend für mich. Die Welt scheint verrückt. Aber ich kann wenig daran ändern. Deshalb konzentriere ich mich lieber auf mein eigenes Leben, auf meine Familie und Freunde.
Sie leben in Los Angeles. Treffen Sie oft andere Schweizer?
Kaum. Mit dem Kameramann Ueli Steiger war ich befreundet, aber er ist nun weggezogen. Meine besten Freunde sind immer noch in der Schweiz. Es sind seit 40 Jahren dieselben. Ich habe ihnen gesagt, dass ich nach Locarno reise. Wer Zeit hat, versucht zu kommen.
Kommt Ihre Familie auch mit nach Locarno?
Nein, ich reise allein. Meine Tochter Bella ist mittlerweile 22 und sagt: «Hey Dad, ich habe mein eigenes Leben.» Und das akzeptiere ich voll. Denn ich war in ihrem Alter sehr ähnlich.
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