Von Gabriel Brönnimann

Martin Rapold, «Cargo» könnte Sie zum Star machen.
In der Schweiz gibt es keine Stars. Höchstens im Sport. Roger Federer ist ein Star.

Warum ist das so?
Es gibt schon DIESE Schweizerische Eigenart, die Kirche im Dorf lassen zu wollen. Es ist eine Mentalitätsfrage. In den USA will man jemanden hochjubeln, will Schauspieler als Projektionsflächen. Die Leute wollen träumen, auf eine Reise mitgenommen werden.

Die Schweizer doch auch.
Sicher. Aber weniger. Das hat auch Vorteile: Die Schweizer sind ziemlich stabil, genügen sich selbst. Und Stars wie Stars wie Tina Turner wohnen gerne hier. Mehr als ein geflüstertes «das ist sie doch!» passiert ihnen hier nicht.

Sie kennt man auch. Sie sind oft an Partys unterwegs, oft mit schönen Frauen.
Frauen sind auch das Schönste auf der Welt, oder. (lacht)

Damit sorgen Sie regelmässig für Gerüchte: Haben Sie nun eine Freundin oder nicht?
Das Privatleben heisst Privatleben, weil es privat ist.

Wie gehen Sie denn mit Berichten über Sie um? Die «Weltwoche» schrieb unlängst, eine Party, an der Sie anwesend sind, sei eine langweilige Party.
(lacht) Jaja. Einerseits ist das spannend, wenn da ein bisschen gegiftelt wird. Andererseits ist es auch etwas traurig: Wenn die nur darüber schreiben, dass die Rapolds an Partys sind, an denen nichts läuft, dann hat jemand ein journalistisches Problem. Das ist doch keine Story!

Wie ist das Leben derzeit als Schauspieler in der Schweiz?
Beklagen will ich mich nicht, aber ich werde morgens vom Pöstler nicht mit Drehbüchern beworfen. Film-Schauspieler sein in der Schweiz ist manchmal ein bisschen wie Beachvolleyballprofi in Grönland.

Wo sieht man Sie in nächster Zeit sonst noch?
Ich spiele den Chauffeur von Bruno Ganz in «Der Grosse Kater».

Gibt es in der Schweiz ausser Roger Federer tatsächlich keine grossen Stars? Und warum nicht? Was halten Sie von der Cervelat-Prominenz? Schreiben Sie uns Ihre Meinung.