Trailer zur Horror-Fortsetzung «Doctor Sleep»
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Von Stephen King:Trailer zur Horror-Fortsetzung «Doctor Sleep»

Kino-Kritik zu «Doctor Sleeps Erwachen»
Darum schwächelt die «The Shining»-Fortsetzung

«Doctor Sleeps Erwachen» ist die Fortsetzung des Kult-Klassikers «The Shining». Der Horror ist ein Vergnügen, hat aber seine Schwächen.
Publiziert: 19.11.2019 um 15:56 Uhr
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Aktualisiert: 27.11.2019 um 11:37 Uhr
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Ewan McGregor spielt in «Doctor Sleeps Erwachen» Danny Torrance.
Foto: keystone-sda.ch
Vanja Kadic

Zwillingsmädchen im Hotelgang, Ströme von Blut aus Lifttüren, die lange Dreiradfahrt über den orange-braunen Teppichboden: «The Shining» von Stanley Kubrick ist ein Horror-Klassiker. Rund vierzig Jahre später geht das Grauen im Universum des Overlook-Hotels weiter. «Doctor Sleeps Erwachen» von Mike Flanagan, die Filmadaption von Stephen Kings 2013 erschienenem Horror-Roman, erzählt die Geschichte von Danny Torrance (toll verkörpert von Ewan McGregor).

Der Sohn des verrückt gewordenen Jack Torrance (Jack Nicholson) aus dem Original ist inzwischen erwachsen. Der alkoholkranke Danny Torrance besitzt die Fähigkeit «Shining», die er zu unterdrücken versucht. Danny lernt die 13-jährige Abra kennen, die ebenfalls über die Gabe verfügt. Das Teenie-Mädchen wird von einer Gruppe Halb-Geister verfolgt, die sich von Angst und Schmerzen von Kindern ernähren und so über Jahrhunderte lang leben. Ob sie es mit Dannys Hilfe schafft, den Geister-Wesen in Menschenform zu entkommen?

Horror-Vergnügen mit Schwächen

«Doctor Sleeps Erwachen» ist ein Horror-Vergnügen mit Schwächen. Die Geschichte von Abra und der sektenhaften Geister-Gang, die qualvoll Kinder tötet, um deren Lebenskraft abzusaugen, ist für meinen Geschmack etwas gesucht. Die Geschichte um die Gruppe mit Rose The Hat (Rebecca Ferguson), der meditierenden Anführerin im Boho-Stil, macht insgesamt Sinn – was das alles mit Danny Torrance und dem Overlook-Hotel zu tun hat, erschliesst sich aber nicht ganz. Vielleicht störte die Story um die mordenden Geisterwesen auch, weil sie durch Kulisse und Dynamik an die Vampir-Familie aus «Twilight» erinnerten.

Lange hielt der Grusel nicht

Bilder aus «The Shining» und Referenzen an das Original – etwa das gruslige «Redrum», der Spalt in der Tür oder der eingeschneite Irrgarten – ziehen sich durch den gesamten Film. Die Haupthandlung ist aber tatsächlich eine komplett neue Geschichte. Ein Highlight: Henry Thomas, der für eine kurze Sequenz in die Rolle von Jack Torrance schlüpft. Der Film ist spannend und unterhaltsam, ein solider Horror-Spass und ein schönes Revival für Fans des Originials. Lange hielt der Grusel aber nicht: Der Film berührt oder beschäftigt nicht nachhaltig. Für einen Kinobesuch an einem grauen Herbsttag lohnt sich die «The Shining»-Fortsetzung aber allemal.

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