Eine einzige Szene in «The Grudge» ist einigermassen gelungen. Gleich zu Beginn liefert der Film ein Bild, das zu verstören vermag. Danach gruselt man sich aber nicht mehr vor den rachedurstigen Geistern, sondern davor, wie misslungen das zweite Remake des japanischen Kult-Filmes ist.
In «The Grudge» untersucht die Polizeibeamtin Muldoon (Andrea Riseborough, 38) mit ihrem Partner eine mysteriöse Serie von Todesfällen. Die Opfer haben eine Gemeinsamkeit: Sie alle standen im Zusammenhang mit einem Haus, in dem eine Mutter ihr Kind und ihren Ehemann ermordet hat. Nachdem Muldoon den Tatort betreten hat, muss auch sie mit den Folgen des mörderischen Fluchs kämpfen.
Viel zu viele Handlungsstränge
Ein grosses Problem ist, dass der Film versucht, vier verschiedene Zeitebenen miteinander zu verbinden. Im Gegensatz zum japanischen Original leidet «The Grudge» aber immens darunter. Immer wieder wirft einem der Film neue Handlungsstränge an den Kopf, obwohl man in den restlichen noch gar nicht richtig Fuss gefasst hat. So kann auch keinerlei Bindung zu den Figuren hergestellt werden.
Entsprechend schwer ist es, sich während den stets gleich ablaufenden Schreck-Szenen zu fürchten. Eine Figur hört etwas. Als sie nachsieht, ist nichts da. Die Figur guckt bestürzt ins Leere. Stille. Plötzlich springt ein Zombie begleitet von einem lauten Geräusch aus den Schatten. Die Figur schreit. Der Zuschauer gähnt.
Langweiliger Horror-Film
Der chaotische Schnitt, die stumpfen Dialoge und besonders die unsinnige Handlung geben dem Film den Rest. «The Grudge» ist durch die vielen Zeitebenen so vollgestopft, dass es ein Wunder ist, dass er trotzdem so langweilig ist. Und Langeweile ist der Todesstoss für jeden Horror-Film.
So hat das Remake gute Chancen, der misslungenste Film des Jahres zu werden. Das wäre gar nicht so schlecht. Dann wäre das Schlimmste schon vorbei.
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