Grosser Kinofilm über das Leben des Reformators geplant
Deutsche spielt Zwinglis Frau

Die Verfilmung von Zwinglis Leben wird eines der teuersten Schweizer Kinoprojekte aller Zeiten. In der Hauptrolle: Julia Jentsch.
Publiziert: 19.01.2017 um 23:25 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 20:45 Uhr
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Die deutsche Schauspielerin Julia Jentsch ist seit 2012 mit einem Schweizer verheiratet und lebt in der Nähe von Zürich.
Foto: Andreas Rentz
Dominik Hug

Es ist eines der spannendsten Kinoprojekte der Schweiz: Für 5,5 Millionen Franken soll das Leben von Huldrych Zwingli (1484–1531) verfilmt werden. In einer Hauptrolle: Julia Jentsch (38). Die in Zürich wohnhafte Berlinerin war bereits in Kinohits wie «Tannöd» (2009) und «Kokowääh 2» (2013) zu sehen. In «Zwingli» spielt sie Anna Reinhardt (1484–1538), Ehefrau des Reformators, aus deren Perspektive sein Leben nacherzählt wird.

Huldrych Zwingli kam 1484 in einer reichen Toggenburger Bauernfamilie zur Welt. Nachdem er eine Pesterkrankung überlebt hatte, begann er ab 1519 in Zürich eine Reform der Kirche durchzuführen, die zur Gründung der reformierten Kirche führte. Zwingli predigte gegen die Verehrung von Bildern, Reliquien und Heiligen, zudem engagierte er sich gegen das Zölibat und die Eucharistie. Es kam zu grossen kirchenpolitischen Umwälzungen. Er wurde als Ketzer verschrien und starb 1531 in einem Kampf gegen katholische Soldaten.

«Wir sind sehr ambitiös unterwegs»

Die Dreharbeiten sind auf Anfang 2018 im Kloster St. Georgen in Stein am Rhein SH geplant. Dort soll das mittelalterliche Zürich akkurat nachgebaut werden. «Wir sind sehr ambitiös unterwegs», sagt Anne Walser (39) von der Zürcher Produktionsfirma C-Films, die bereits Erfolgsfilme wie «Schellen-Ursli» (2016) und «Akte Grüninger» (2013) in die Kinos brachte.

Um das hohe Budget von «Zwingli» zu erfüllen, reichen die Mittel der gängigen Filmförderanstalten nicht aus. «Deshalb versuchen wir auch Gelder aus der Wirtschaft zu generieren und haben soeben den Zwingli-Freundeskreis gegründet, bei dem Interessierte den Film aktiv unterstützen können», erklärt Walser. Dieser Film sei wichtig für die Schweiz, ergänzt die Produzentin. «Er wird aber bestimmt auch international für Aufsehen sorgen.»

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