«Rated R» steht gross auf dem Film-Poster von «Good Boys». Andere Filme-Macher fluchen über diese Altersfreigabe, denn sie bedeutet, dass nicht alle Zuschauer den Film sehen dürfen. Doch die Produzenten hinter dieser Kino-Komödie machen damit Werbung. Das Rating ist in diesem Fall nämlich ein Spezialfall. Denn die Hauptdarsteller von «Good Boys» dürfen ihren Film selbst gar nicht sehen. Und das hat seinen Grund: Die minderjährigen Jungs fluchen wie Seemänner, erpressen Drogen und liefern sich Kämpfe mit Sexspielzeugen.
Keine Frage: Der Humor von «Good Boys» ist nicht für jedermann. Wer aber beispielsweise auf die Filme von Superstar Seth Rogen (37, «Beim ersten Mal») steht, kommt hier voll auf seine Kosten. Der Vergleich kommt nicht von ungefähr. Der Film erinnert nämlich stark an dessen Hit «Superbad» – weil Rogen auch hier die Finger im Spiel hat. Der kanadische Komiker wirkte bei «Good Boys» als Produzent mit.
Odyssee voller Sex, Drugs and Rock'n'Roll
Zur Handlung: Max (Jacob Tremblay, 12), Thor (Brady Noon, 12) und Lucas (Keith L. Williams, 12) sind beste Freunde und stehen gerade an der Grenze zur Pubertät. Als sie zu ihrer ersten «Kuss-Party» eingeladen werden, wollen sie die Nachbarsmädchen ausspionieren, um herauszufinden wie Küssen eigentlich überhaupt geht. Als die die Drohne allerdings entdecken und beschlagnahmen beginnt für die Jungs eine wahre Odyssee voller Sex, Drugs and Rock'n'Roll.
Die schmale Handlung klingt so, als könnte der Film schnell ins Billige abrutschen. Doch «Good Boys» kann das glücklicherweise verhindern. Die Witze sind zwar oft geschmacklos, aber niemals böse. Die Sprüche sind zwar derb, aber niemals sexistisch. Der Film führt seine jungen Hauptdarsteller nicht vor. Stattdessen halten sie dank ihrer tollen Performance den Film zusammen.
«Good Boys» hat ein grosses Herz – trotz der vielen Witzen über Dildos. Übrigens: In der Schweiz könnten auch Tremblay, Noon und Williams ins Kino. Hier ist der Film nämlich ab Zwölf freigegeben.
3.5/5