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Schweizer Kinder werden zu Kinostars: Alina Held, Hannah Kampichler und Flurin Alexander Risch (v. l.) spielen im Film «Als Hitler das rosa Kaninchen stahl» mit.

Foto: Thomas Meier

Katja Richard

«Eigentlich schade, dass ich meine Kinder nicht mitgenommen habe.» Moderatorin Patrizia Laeri (41) reiste für die Gala-Premiere von «Als Hitler das rosa Kaninchen stahl» nach St. Moritz GR. Der Kinderbuch-Klassiker beschreibt die Flucht der jüdischen Familie Kerr aus dem Nazi-Deutschland im Jahr 1933, erzählt aus der Perspektive der neunjährigen Anna. Sie musste ihre liebstes Plüschtier, ein rosa Kanninchen mit allem andern in Berlin zurücklassen, darum der Filmtitel. «Der Film vermittelt ein düsteres Kapitel der Geschichte auf eine leichte und auch positive Weise, die sich besonders auch für junge Zuschauer eignet», schwärmt Laeri.

Die Schweiz spielt dabei eine wichtige Rolle, die Familie Kerr kommt zunächst nach Zürich, später ins Tessin. Zu den Drehorten gehört unter anderem das Bergell, die Produktion wurde vom Kanton Graubünden grosszügig unterstützt – darum auch die Gala im noblen Badrutt's Palace. Unter den mächtigen Kronleuchtern strahlten an diesem Abend viele Kinderaugen: Neben der jüngsten Hauptdarstellerin Riva Krymalowski (12) sind auch ihre Film-Gschpändli aus dem Bündnerland an der Premiere. So Hannah Kampichler (11), die beste Freundin und Flurin Alexander Risch (11). Der Sohn von Schauspielerin Tonia Maria Zindel (47) spielt einen Lausbuben im Film. «Es war eine tolle Gelegenheit für meinen Jüngsten, meinen Job kennenzulernen», so Zindel. «Also was es heisst, auswendig zu lernen, sich zu präsentieren und zugleich locker zu bleiben.»

Carla Juri fehlte

Die wichtigste Schweizerin aus dem Film fehlte bei der Gala: Carla Juri (34). «Sie steht derzeit in Japan vor der Kamera», erklärte Regisseurin Caroline Link (55). Die Oscarpreisträgerin drehte nicht das erste Mal einen Film aus der Perspektive eines Kindes. «Geschichten für Kinder sind nicht selten dann am erfolgreichsten, wenn sie Erwachsene genauso berühren», bringt es der St. Moritzer Gemeindepräsident Christian Jott Jenny (41) auf den Punkt. «Ich fürchte, ich werde viel weinen», sagte Laeri vor Filmbeginn. Sie war nicht die Einzige. Ins Kino kommt das rosa Kaninchen am 25. Dezember. Ein Weihnachtsprogramm, das in Erinnerung ruft, dass es 75 Jahre später mehr Flüchtlinge denn je gibt. Jenny: «Heute kommen sie nicht aus Deutschland, sondern aus Syrien oder Afrika zu uns. Es geht nicht um Hautfarbe oder Religion, sondern um Menschen, die gezwungen sind, ihre Heimat zu verlassen.»