Film
Der Film «Norma Dorma» fordert die Sinne heraus

Im Mystery-Melodrama «Norma Dorma» des Zürcher Regisseurs Lorenz Suter ist nichts gewöhnlich: weder die Besetzung, noch die Erzählweise - und schon gar nicht die Farbgebung.
Publiziert: 07:44 Uhr
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Aktualisiert: 15:21 Uhr
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Ein zu schnell wachsender Sohn und eine Schwangerschaft aus dem Nichts: Im Film "Norma Dorma" nimmt das Leben der Hauptfigur ungewöhnliche Wendungen.
Foto: Handout / Filmcoopi
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Keystone-SDADie Schweizer Nachrichtenagentur

Und dann ist Norma (Marina Guerrini) eines Morgens schwanger. Hochschwanger. In der Nacht hat sie von Henri (Jeroen Engelsman), ihrem Freund, geträumt. Der ist verschwunden und erscheint nur noch in ihren Träumen. Normas Sohn Lenny wächst viel zu schnell, und Augentropfen verhelfen dem Absprung in eine noch verrücktere Traumwelt.

Ja, in Lorenz Suters Mystery-Melodrama «Norma Dorma» geht es rund zu und her. Und sehr rot: Das Color Grading - die Traumwelt erscheint mehrheitlich in Rottönen - ist vielleicht etwas aus dem Ruder geraten. Oder will uns etwas sagen. Nur: Was?

Die Geschichte um Norma spielt zwischen Alltag und Traum, selten in den Bergen, öfters um die Sugushäuser in Zürich herum. Diese erlangten erst kürzlich ausserhalb der Realität des Kinos nationale Berühmtheit, weil sich die Mieterinnen und Mieter gegen Kündigungen wehrten.

Im Film wehrt sich Norma, die in diesem Viertel lebt, erst einmal gegen gar nichts, sondern lässt sich durch ihr verzweifeltes Leben driften. Immer begleitet von ihrer Smartwatch, die ihr Auskunft über ihren Gesundheitszustand gibt. Man ist der Uhr sehr dankbar, dass sie einen wortwörtlich auf den Boden und in die Wirklichkeit zurückholt, wenn man denn von einer solchen sprechen kann.

Der Zürcher Regisseur Lorenz Suter gewann 2019 für seine Idee zu «Norma Dorma» den Innovationswettbewerb «Fast Track» der Zürcher Filmstiftung. Nicht nur bei der Filmführung wagte er etwas, sondern auch beim Casting: Seine Lebenspartnerin Marina Guerrini spielt die Hauptrolle, ihre beiden gemeinsamen Kinder stehen ebenfalls vor der Kamera.

In der wirren Geschichte findet Norma schliesslich vermeintlich eine Verbündete - in der Schlafforscherin Mikka (Jeanne Werner). Und dann geht das ganze Elend weiter.

Man kann es so sehen: Der Film von Lorenz Suter ist anders. Er ist mutig, gewagt gar, stellenweise traumwandlerisch schön. Das ist bemerkenswert. Nur kommt man mit Augenreiben fast nicht mehr hinterher, und das hat nicht einmal mit der manchmal etwas gar holprigen Darbietung der Schauspielenden zu tun. Suters wirre Gedanken sind anstrengend. Man wünscht Norma und sich selber zu jeder Zeit ein Ende von ihrem (Alb-)Traum und damit die Rückkehr in eine normal getönte, weniger nervöse Filmwelt. Zugegeben: Man will aber auch wissen, wie es ausgeht!*

*Dieser Text von Nina Kobelt, Keystone-SDA, wurde mithilfe der Gottlieb und Hans Vogt-Stiftung realisiert.

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