Chiwetel Ejiofor über seine Rolle als Scar
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«Der König der Löwen»-Remake:Chiwetel Ejiofor über seine Rolle als Scar

Chiwetel Ejiofor spricht den Bösewicht im neuen «Der König der Löwen»
«Wir alle sind ein wenig wie Scar»

Chiwetel Ejiofor über seine Rolle in dem Remake von «Der König der Löwen», seine Gesangskünste und warum er nicht in den sozialen Netzwerken unterwegs ist.
Publiziert: 22.07.2019 um 16:10 Uhr
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Er spielt den Bösen: Chiwetel Ejiofor.
Foto: Getty Images
Interview: Manuel Kellerhals

Von all der Bösartigkeit, die Chiwetel Ejiofor (42) dem Löwen-Unhold Scar im neuen «Der König der Löwen»-Remake mit seiner Stimme verleiht, ist bei diesem Interview-Termin nichts zu merken. Der britische Schauspieler ist gut gelaunt, lacht viel und begrüsst einen herzlich. 

BLICK: Erinnern Sie sich noch, als Sie den Original-«König der Löwen» zum ersten Mal gesehen haben? 
Chiwetel Ejiofor:
Sehr gut sogar. Es war für mich weltbewegend. Ich habe oft das Gefühl, dass ich den Film als kleiner Bub gesehen habe, in Wirklichkeit war ich aber schon siebzehn Jahre alt. Die Farben, die Geschichte, die Lebendigkeit – der Film versetzte mich damals zurück in meine Kindheit. Ausserdem spielt «Der König der Löwen» in Afrika, was damals noch eine grössere Seltenheit war als heute. Das war sehr wichtig für mich, meine Familie und mein Umfeld. 

Mit Scar leihen Sie einem der wohl berühmtesten Übeltäter der Kino-Geschichte Ihre Stimme. Wie viel Böses steckt in Ihnen?
Es gibt sicher Gemeinsamkeiten zwischen Scar und mir. Als Schauspieler muss ich meine Figur verstehen und seine Taten nachvollziehen können. Bei Scar war das nicht besonders schwer, denn ich glaube sogar, dass er Züge hat, die sich bei allen von uns finden. Wir alle haben manchmal den Drang nach mehr. Doch die meisten von uns können diesen Drang kontrollieren. Es gibt aber auch Menschen, vor allem in der Politik, die diese Grenze nicht haben. 

Als Scar singen Sie auch ein Lied im Film. Singen Sie auch in Ihrem Alltag?
Nicht wirklich, nein. Ich geniesse es aber immer, wenn mein Beruf mir die Möglichkeit gibt, meine Stimmbänder etwas zu entrosten. Ich sang ja auch schon auf der Theaterbühne, das gehört für mich bei einem Schauspieler dazu.

Was macht Sie glücklich?
Meine Arbeit macht mich glücklich. Meine Familie macht mich glücklich. Ich bin ständig daran, die richtige Balance zwischen diesen beiden Dingen zu finden. Und wenn das klappt, bin ich vollkommen zufrieden und entspannt.

Ihre Arbeit nannten Sie als Erstes. Würden Sie sich als Workaholic bezeichnen?
Ich glaube nicht. Aber ich glaube auch, dass es viele Leute gibt, die mir widersprechen würden. Ich liebe, was ich tue. 

Warum benutzen Sie keines der sozialen Medien?
Um ehrlich zu sein, habe ich sie nie verstanden. Als die grossen Netzwerke aufkamen, habe ich den Anschluss verpasst und danach hatte ich nie das Gefühl, dass ich ihn wieder finden müsste. Ich habe es ein paar Mal versucht, aber mich ziemlich schnell entschieden: Das ist nichts für mich. 

«Der König der Löwen» läuft seit Donnerstag in den Schweizer Kinos. 

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