Michael Steiner ist das Regie-Wunderkind der Schweiz. Filme wie «Mein Name ist Eugen» oder «Grounding» waren Knüller an den Kinokassen und wurden auch von Kritikern bejubelt. Doch was der Regisseur an künstlerischem Talent hat, fehlt ihm offenbar in wirtschaftlichen Belangen.
Steiners neustes Projekt «Sennentuntschi» ist ein finanzielles Debakel, trotz massiven staatlichen Fördergeldern: Das Bundesamt für Kultur (BAK) sprach knapp 1 Million Franken, die Zürcher Filmstiftung 600000 Franken und SF 300000 Franken. Trotzdem steht Michael Steiners Firma «Kontraproduktion AG» offenbar am finanziellen Abgrund: Die Schulden sollen mittlerweile auf 3,4 Millionen Franken belaufen, im Konkursfall kämen weitere 2 Millionen dazu.
Drogen und Dirnen
Fehlendes Geld, das laut «Weltwoche» teilweise mit Callgirls verjubelt worden sei. Der mittlerweile zurückgetretene Verwaltungsratspräsident und Geschäftsführer der «Kontraproduktion AG», Dr. Bruno Seemann, habe die Dienste von Escort-Services über die Firmenkreditkarte abgerechnet.
Wie und ob es mit «Sennentuntschi» weitergeht, steht in den Sternen. Und mit Michael Steiner, der rechtliche Schritte gegen «Weltwoche» eingeleitet hat? Denn die «Weltwoche» unterstellt dem Regisseur nicht nur Versagen in unternehmerischer Hinsicht, sondern auch ein massives Drogenproblem. Von Zürich bis Locarno sei es ein «sehr offenes Geheimnis», dass Steiner in hohen Dosen Kokain konsumiere. Ein Vorwurf, nach dem die für Fördergelder zuständigen Personen im BAK bei Steiners Projekten in Zukunft vielleicht die Nase rümpfen werden. (zeb)