Kinderbuch-Autorin Francesca Sanna (29) will Mut machen
Lernen, die Angst zu umarmen

Als kleines Mädchen litt sie unter Ängsten. Heute möchte Francesca Sanna in ihren Kinderbüchern Mädchen und Buben zeigen, dass es ganz normal ist, verletzlich zu sein.
Publiziert: 06.12.2020 um 11:57 Uhr
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Francesca Sanna hat mit ihren Büchern nicht nur in der Schweiz, sondern auch international Erfolg.
Foto: Marco Tamponi
Katja Richard

Merkwürdige Geräusche aus der Wohnung nebenan oder die Angst, dass die Eltern sterben könnten: Francesca Sanna (29) wurde in ihrer Kindheit von Ängsten geplagt. «Weil meine Mutter Psychologin war, gab es dafür Verständnis – und ich wurde in eine Therapie geschickt.» Dort tat die kleine Francesca vor allem eines: malen und zeichnen. Aus Therapie wurde Leidenschaft.

Für ihr Kunststudium zog die in Sardinien aufgewachsene Kinderbuchautorin nach Luzern und ist der Schweiz danach treu geblieben. Heute lebt sie in Zürich. An ihrem Bilderbuchdebüt «Die Flucht» hat sie zwei Jahre gearbeitet. Die Illustrationen darin sind unter anderem mit der Goldmedaille der Society of Illustrators in New York (USA) ausgezeichnet worden. Sanna arbeitet viel für internationale Projekte, der Markt in der Schweiz wäre zu klein, um davon leben zu können.

Ein Gefühl, das sprachlos und einsam macht

In ihrem zweiten Werk «Ich und meine Angst» erzählt Francesca Sanna ihre eigene Geschichte. «Ich habe schon immer ein Geheimnis gehabt», sagt das Mädchen im Buch, «eine winzige Freundin namens Angst.» Ein Gefühl, das sprachlos und einsam mache. Denn es sei in unserer Gesellschaft noch immer ein Tabu und mit Scham verbunden.

«Mein grösstes Problem war, dass ich über meine Ängste nicht sprechen könnte. Ich war wie gelähmt», erinnert sie sich. Ganz anders, wenn sie einen Pinsel oder einen Stift in der Hand hatte: «Das Malen ist in eine nonverbale Sprache, über die man seine Gefühle ausdrücken kann.»

Damit es uns allen besser geht

Viele Menschen in der Schweiz leiden auch seelisch unter den Auswirkungen der Corona-Krise. Deshalb initiiert das Bundesamt für Gesundheit (BAG) den Aktionstag «Darüber reden. Hilfe finden». Er findet am 10. Dezember 2020 statt.

Die Hilfsorganisationen Pro Mente Sana, Dargebotene Hand, Pro Juventute, Pro Senectute, Caritas und das Schweizerische Rote Kreuz widmen sich gemeinsam mit vielen weiteren Akteuren den verschiedensten Aspekten des Themas psychische Gesundheit. Menschen in schwierigen Situationen sollen so Solidarität erfahren und über konkrete Hilfsangebote informiert werden. Der Tag sensibilisiert auch die Gesamtbevölkerung dafür, im Umfeld aufmerksam zu sein und Hilfe zu leisten.

BLICK macht dieses wichtige Thema zum Schwerpunkt und berichtet vor, während und nach dem Aktionstag ausführlich darüber.

Weitere Informationen unter https://bag-coronavirus.ch/hilfe/

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Künstlerin mit kindlicher Fähigkeit

Das sei auch das Einzigartige an Kinderzeichnungen: «Bis zu einem gewissen Alter hat man einen direkteren Zugang zum Unbewussten. Je mehr man lernt, je mehr Strukturen und Regeln ins Leben kommen, desto mehr geht das verloren. Als Künstlerin ist man auf einer endlosen Reise, diese kindliche Fähigkeit wiederzufinden.» Es kann sich also durchaus lohnen, auch als Erwachsener wieder Mal Pinsel oder Stifte in die Hand zu nehmen und sich, wie die Illustratorin sagt, «einfach den Farben und Formen hinzugeben».

Den Mut haben, verletzlich zu sein

Mit ihren Büchern will Sanna einen Raum öffnen, in dem nicht nur positive Gefühle erlaubt sind: «Ich möchte zeigen, dass man ängstlich und zugleich stark sein kann. Denn es braucht viel Mut, seine Verletzlichkeit zu zeigen.»

Der Corona-Pandemie kann sie deshalb auch Positives abgewinnen, denn egal, ob mit meiner Familie, bei der Arbeit oder mit den Nachbarn im Haus: «Plötzlich reden wir darüber, wie es uns geht, und hören einander zu.» Das ist ihrer Meinung nach der beste Weg, mit Sorgen umzugehen. «Ich habe gelernt, um Hilfe zu bitten und meine Ängste zu umarmen, statt sie wegzustossen.»

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