Jair Bolsonaro (63) sorgte diese Woche für Entrüstung. Brasiliens Präsident hatte am Mittwoch ein Video mit pornografischem Inhalt mit seinen 3,4 Millionen Abonnenten geteilt. «Es ist mir nicht wohl, das zu zeigen», schreibt der Rechtspopulist dazu. «Aber wir müssen dem Volk die Wahrheit offenbaren. Das ist es, was aus vielen Strassenfesten am brasilianischen Karneval geworden ist.»
Auf dem Video ist zu sehen, wie an einer Karnevalsveranstaltung in Sao Paulo ein Mann auf einen anderen uriniert, während andere Leute dabei zusehen. Mit dem Ekel-Video traf er wohl einen Nerv. Es wurde Millionen Mal geteilt, ehe es von Bolsonaros Twitter-Profil verschwand.
Darsteller haben Stadt aus Angst verlassen
Jetzt haben sich die Darsteller zu Wort gemeldet. Die Aufführung sei ein «politischer Akt» gewesen, mit dem die unter Präsident Jair Bolsonaro herrschende homophobe Stimmung kritisiert werden sollte. Dies schrieben die beiden Männer aus dem Video in einem Manifest, das die Zeitung «Folha de S. Paulo» am Donnerstagabend (Ortszeit) veröffentlichte.
Der Zeitung zufolge haben die beiden Männer die Stadt verlassen – aus Scham, auf der Strasse angesprochen zu werden und aus Furcht vor Repressalien von Anhängern des Präsidenten. Auch wurden keine Namen veröffentlicht. (nim/SDA)