Am 3. Oktober 2003 endete der Auftritt Siegfried (79) und Roy (74) traurig: Tiger Montecore fiel über Roy Uwe Ludwig Horn her. Noch heute leidet der mittlerweile 74-Jährige an den Folgen des Angriffs. Mit dem Gehen hat er genauso Schwierigkeiten wie mit dem Sprechen.
Die offizielle Begründung für die Attacke der Wildkatze: Sie wollte ihm nur helfen, weil Roy einen Schlaganfall erlitt. Nun, mehr als 15 Jahre nach dem Unfall, packt Montecore Tierpfleger Chris Lawrence aus, wie «The Hollywood Reporter» berichtet. Lange habe er geschwiegen – wohl auch weil er an einer posttraumatischen Belastungsstörung leide, doch nun spricht er öffentlich über den Vorfall.
Tier für Show empfohlen
«Auch wenn Roy die Narben davongetragen hat, haben auch andere im Nachhinein leiden müssen», erklärte er. Denn der Tierpfleger selbst habe an diesem Abend noch empfohlen, die Show mit Montecore durchzuführen. Seiner Meinung nach sei die offizielle Erklärung nur ein Versuch gewesen, die Marke «Siegfried und Roy» zu schützen. Diese Aussage unterstützt das US-Ministerium für Landwirtschaft, welches nach dem Vorfall eine Untersuchung einleitete.
Die Bindung zwischen Roy und dem Tier soll jedoch längst nicht mehr so eng gewesen sein, wie es in den Medien den Anschein machte. «Viele der Pfleger fanden, dass Roy die Tiere eher wie Requisiten betrachtet», erklärt Lawrence.
Roy soll Tiger vernachlässigt haben
Er, der über Jahre hinweg für den Illusionisten arbeitete, hegt eine eigene Theorie für den Angriff: «Ich bin mir sicher, dass es zu dem Angriff kam, weil Roy Montecore mehr und mehr vernachlässigte.»
Trotzdem quälen den Tierpfleger bis heute noch Schuldgefühle. Er erklärt: «Es macht mich fertig!» Chris Lawrence verfiel nach dem Unfall einer Alkoholsucht, litt an Panikattacken und dachte gar an Suizid. Rückblickend meint er: «Ein Teil von mir ist an diesem Abend gestorben.» (bnr)