«The Naked Gun» kommt zurück
Immer noch zum Schiessen lustig?

Die Kultkomödie «The Naked Gun» versucht den Sprung in die Gegenwart – mit Liam Neeson als Chaos-Cop.
Publiziert: 10:58 Uhr
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Die alte Garde: Leslie Nielsen (M.) als Frank Drebin mit O. J. Simpson als Detective Nordberg (l.) und George Kennedy (r.) als Ed Hocken.
Foto: imago images/Everett Collection

Darum gehts

  • Leslie Nielsen wurde durch ernste Komödien zum Comedy-Star
  • Liam Neeson spielt Frank Drebin Jr. in der Neuauflage von «Die nackte Kanone»
  • Drei Filme versuchen, der Lachsalven-Ära neuen Wind einzuhauchen
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
Marco Spiess, Redaktor Tele
Tele

Leslie Nielsen wars nicht ums Lachen zumute. Seit den 1950-Jahren schlug sich der Kanadier in Hollywood durch, eine Hauptrolle wie im Sci-Fi-Klassiker «Alarm im Weltall» (1956) gabs dabei nur selten. Er musste kleinere Rollen und TV-Aufgebote annehmen, nur wenige blieben in Erinnerung.

Das sollte sich allerdings ändern, als er 1980 für das Trio ZAZ (Jim Abrahams und die Zucker-Brüder David und Jerry) für die Komödie «Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug» vor die Kamera trat: Nielsens Fähigkeit, selbst verrückteste Dialoge und Szenen bierernst durchzuspielen, war einmalig. ZAZ schrieben ihm darum später die Serie «Die nackte Pistole» auf den Leib, aus der wiederum der Film «Die nackte Kanone» (1988) wuchs. Nielsen war ein Comedy-Star – gerade weil er keine Miene verzog.

Ein Artikel aus «Tele»

Das ist ein Beitrag aus «Tele». Das Fernsehmagazin der Schweiz taucht für dich nach den TV- und Streamingperlen.

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Obwohl Nielsen 2010 starb, stand die Idee, «Die nackte Kanone» wieder aufleben zu lassen, stets im Raum. Nun ist es endlich so weit, und Produzent Seth MacFarlane hat sich dafür einen genauso ernsten Kerl geholt, wie er ihn schon in «A Million Ways to Die in the West» und «Ted» gegen den Strich eingesetzt hat: Liam Neeson, auch vom Namen her ideal, als wärs eine Verballhornung des Originals.

Neeson spielt Frank Drebin Jr. Wie sein Vater ist er zwar der beste Mann der Spezialeinheit, aber auch ein wandelndes Risiko. Als er mit seinem Partner Ed (Paul Walter Hauser), dem Sohn von Captain Ed Hocken, einen Mord aufklären soll, tritt er in jedes nur erdenkliche Fettnäpfchen. Und bleibt dabei natürlich bierernst.

Gleich vorweg: An die drei alten Filme reicht das nicht heran. Das Timing ist nicht ganz so gut, Neeson nicht ganz so einzigartig, die Dialoge sind nicht ganz so ausgeklügelt.

Doppeldeutigkeiten gibts am Laufmeter

Schmunzeln ist aber angesagt. So sind die Wortwechsel weiterhin von Missverständnissen durchzogen, Slapstick und Doppeldeutigkeiten gibts am Laufmeter. Dazu etliche Running Gags, etwa den exorbitanten Kaffeekonsum der Cops.

Regisseur Akiva Schaffer gehört zum Comedy-Trio «The Lonely Island», das selbst schon gelungene Parodien wie «Popstar: Never Stop Never Stopping» (2016) produziert hat, aber vor allem für seine Sketchsongs berühmt ist. Klassiker sind hier etwa «Dick in a Box» mit Justin Timberlake, «I Just Had Sex» mit Akon und «Jack Sparrow» mit Michael Bolton.

Schaffer beherrscht die Kunst der Parodie. Und so kommen hier Fans schräger Komödien voll auf ihre Kosten – zumal das Genre ausser Mode geraten ist. Ihr Hoch hatten sie in den 1970er- und 1980-Jahren mit den Werken von Mel Brooks und ZAZ. Später gab es zwar noch kleinere Hits à la «Scary Movie», aber zu viele Trittbrettfahrer machten das Genre kaputt.

Nun versuchen gleich drei Filme, der Lachsalven-Ära neuen Wind einzuhauchen. Nach «The Naked Gun» steht nämlich im September ein Revival von Rob Reiners Kult-Musikparodie «Spinal Tap» (1984) an, und der bald 100-jährige Mel Brooks bringt eine Fortsetzung von «Spaceballs» (1987) heraus!

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