Darum gehts
- Brigitte Bardot ist tot. Die französische Schauspielerin wurde 91 Jahre alt
- Symbol weiblicher Freiheit und Projektionsfläche für die Filmindustrie
- Spielte in über 40 Filmen und wurde mehrfach wegen Volksverhetzung verurteilt
Brigitte Bardot ist tot. Die französische Schauspielerin wurde 91 Jahre alt. Am 28. Dezember erreichte die Welt die Nachricht, dass Bardot verstorben ist. Die Ikone war schon länger gesundheitlich angeschlagen, musste zuletzt ins Spital eingeliefert werden.
«Die Fondation Brigitte Bardot gibt mit grosser Trauer den Tod ihrer Gründerin und Präsidentin, Brigitte Bardot, bekannt, einer weltweit bekannten Schauspielerin und Sängerin, die sich entschlossen hatte, ihre glanzvolle Karriere aufzugeben, um ihr Leben und ihre Energie dem Tierschutz und ihrer Stiftung zu widmen», hiess es in der Mitteilung.
Sie hinterlässt ihren Sohn Nicolas-Jacques Charrier (65) und ihren Ehemann Bernard d'Ormale (84), mit dem sie seit 1992 verheiratet war. Es war ihre vierte und finale Ehe.
Symbol weiblicher Freiheit – und Projektionsfläche
Brigitte Bardot, 1934 in Paris geboren, wuchs in einer bürgerlichen Familie auf, in der Disziplin und Tanzunterricht dominierten. Durch Zufall entdeckte das Magazin «Elle» ihr Gesicht – der Beginn einer Karriere, die sie mit dem Film «Und immer lockt das Weib» 1956 zur internationalen Ikone machte. Bardot wurde zum Symbol einer neuen weiblichen Freiheit, aber auch zum Projektionsfeld einer Industrie, die junge Frauen systematisch sexualisierte.
Sie arbeitete mit Regisseuren wie Roger Vadim (1928–2000), Louis Malle (1932–1995) und Jean-Luc Godard (1930–2022), spielte in über 40 Filmen und prägte mit ihrem Stil eine ganze Epoche. Gleichzeitig litt sie unter dem enormen medialen Druck und erlitt mehrere öffentliche Zusammenbrüche.
Politisch fragwürdige Positionen
1973 zog sie sich abrupt aus dem Filmgeschäft zurück und engagierte sich seither kompromisslos für den Tierschutz. Ihre Fondation Bardot wurde zu einer der einflussreichsten NGOs Frankreichs. Doch Bardot sorgte auch für Kontroversen: Ihre wiederholten Ausfälle gegen Migranten und den Islam führten zu mehreren Verurteilungen wegen Volksverhetzung.
Aus ihren rechtsextremen Positionen machte Bardot kein Geheimnis. In den letzten Lebensjahren sorgte sie vor allem wegen menschenfeindlicher Äusserungen und Publikationen gegen Schwule, Frankreichs Linke, Obdachlose oder illegale Einwanderer für Schlagzeilen.
Bardots Lebensweg war damit ein Paradox: gefeierte Leinwandrevolutionärin, verletzliche öffentliche Figur und später radikale Aktivistin mit politisch fragwürdigen Positionen.