Sie sind gegen Muslime, Masturbation und Schwule
Shitstorm gegen Christen-Youtuberinnen

Die Texanerinnen Bethany Baird und Kristen Clark geben auf Youtube christliche Tipps – und kassieren wegen ihres konservativen Weltbilds viel Hass.
Publiziert: 06.05.2018 um 12:46 Uhr
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Aktualisiert: 08.10.2018 um 14:10 Uhr
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Bethany Baird (l.) und Kristen Clark teilen auf Youtube ihre christlichen Ansichten.
Foto: Instagram

Sie sind blond, weiss, jung, hübsch – und sorgen mit ihren Youtube-Videos für Kontroversen. Die beiden Schwestern Bethany Baird und Kristen Clark aus Texas sind bekennende Christinnen. Und beschreiben sich auf ihrem Kanal selbst als «Schwestern, die danach streben, gottesdefinierte Mädchen in einer kulturdefinierten Welt» zu sein. 

Unter diesem Vorhaben veröffentlichen die erzkonservativen Frauen Videos mit Titeln wie «Make-up tragen auf eine gottesehrende Art», «Gründe, warum wir keine Feministinnen sind», «die Probleme sexueller Sünde der modernen Frau» oder «das Wichtigste, das Frauen in ihrem künftigen Ehemann suchen sollten». Munter erzählt das Duo in seinen Clips davon, dass Homosexualität eine Sünde, Masturbation falsch, Transsexualität pure Einbildung und Feminismus eine direkte Rebellion gegen Gottes Plan sei. 

Sogar der «böse» Feiertag Halloween ist für die religiösen Frauen tabu: Gruslige Dekorationen würden die «Dunkelheit» feiern und seien damit ein No-Go für Christen. «Ihr seid jeden Tag des Jahres christliche Frauen. Wir wollen Gott jeden Tag verherrlichen – auch an diesem Tag», erklärt Baird etwa in einem Video. Auch auf andere Religionen sind die beiden nicht gut zu sprechen.

«Höre ich ‹homosexuell› oder ‹Muslim›, erschaudere ich»

So erklärt Baird in einem Blogpost auf der Website des Duos, wie sehr sie Schwule und Muslime hasst. «Ich will total ehrlich mit euch sein. In der Vergangenheit (und manchmal immer noch) fiel es mir schwer, verlorene Menschen mit Mitgefühl und Liebe zu sehen. Wenn ich die Worte «homosexuell», «Prostituierte» oder «Muslim» höre, dann erschaudere ich. In meinem sündigen Stolz wundere ich mich, wie diese Leute diesen Lebensstil oder Religion wählen konnten. Ich frage mich: Wissen sie nicht, wie falsch das ist?»

Mit ihrem kontroversen, konservativen Leitfaden für christliche Frauen haben die Schwestern im Netz einen Shitstorm ausgelöst. Ein Youtuber bittet sie in den Kommentaren ihres Videos zum Thema Geschlechter darum: «Bitte sprecht nicht im Namen aller Christen!» Ein User schreibt: «Ich hoffe, dass dieses Video niemals von einem jungen, beeinflussbaren Transgender-Kind gefunden wird. Ihr könntet es damit vielleicht zum Selbstmord treiben.»

In den Kommentaren zu ihrem Feminismus-Video finden sich ebenfalls unzählige verärgerte User. «Es ist wirklich hart, Worte zu finden, um die Dummheit und die Arroganz in diesem Video zu beschreiben. Menschen sind wirklich dumme Kreaturen, danke für die Erinnerung», so ein Kommentar. «Ich kann nicht glauben, dass sie das ernst meinen», schreibt ein fassungsloser User. 

Abhalten lassen sich die Schwestern von der heftigen Kritik im Netz nicht: Sie haben gerade ihr erstes Buch herausgebracht. (kad) 

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