Prinz Ernst August von Hannover ist in Österreich zu einer zehnmonatigen Bewährungsstrafe auf drei Jahre verurteilt worden. Dem 67-Jährigen wurden laut der österreichischen Nachrichtenagentur APA von dem Gericht in Wels aber mehrere Auflagen erteilt. Dem Gericht zufolge hat er im vergangenen Sommer unter Alkohol- und Medikamenteneinfluss einen Polizisten verletzt und mehrere andere Polizisten sowie Angestellte bedroht haben.
Zu den Auflagen gehört, dass sich der Welfenprinz einen anderen Wohnsitz in Österreich suchen muss, er darf sich gewissen Gebäuden der Cumberland Stiftung auf dem Anwesen Auerbach in Grünau nicht mehr nähern, keinen Kontakt zum Verwalterpaar dieser Gebäude aufnehmen und keinen Alkohol trinken. Zudem müsse er sich einer Psychotherapie unterziehen. Der 67-Jährige hatte sich am Dienstag vor Gericht für unschuldig erklärt. Ihm hatte eine mehrjährige Haftstrafe gedroht.
Der Prinz ist für seine Ausraster bekannt
Der für seine Ausraster berüchtigte Urenkel des letzten deutschen Kaisers Wilhelm II. war im September in seinem Jagdhaus in Grünau im oberösterreichischen Almtal festgenommen worden. Damals hiess es, er habe Angestellte bedroht und mit einem Verkehrsschild ein Fenster eingeschlagen.
In dem Prozess ging es aber auch um zwei Vorfälle im Juli: In der Nacht zum 15. Juli 2020 kam es laut APA zu einem Polizeieinsatz in seinem Jagdhaus, bei dem er sich heftig gewehrt und einen Beamten verletzt haben soll. Zudem habe er laut der Staatsanwaltschaft massiv Beamte bedroht und «mit der Hinrichtung ihrer Familien» gedroht. Mit Handfesseln sei er schliesslich abgeführt und in die psychiatrische Abteilung eines Krankenhauses gebracht worden.
Polizist mit Baseballschläger bedroht
Zum nächsten Zwischenfall kam es am 20. Juli. Diesmal soll Ernst August eine Polizistin mit einem Baseballschläger bedroht haben. Laut «Bild» sagte sie: «Das einzige, was ihm positiv anzurechnen ist, war, dass er uns mit ‹Sie Arschloch› ansprach.»
Der Prinz behauptet, die Vorfälle seien absichtlich provoziert worden – und zwar, um ihn im Erbstreit mit seinem Sohn, Erbprinz Ernst August (37), ausser Gefecht zu setzen. Auch an die wartenden Journalisten vor dem Gerichtsgebäude hatte er noch eine Nachricht und rief einem zu: «Hau ab, Sie Schwein!» (AFP)