Am 3. und 4. März soll «Leaving Neverland» in den USA auf dem Bezahlsender HBO laufen. Die Schock-Doku greift die Missbrauchsvorwürfe gegen Superstar Michael Jackson (†50) neu auf, zwei angebliche Opfer erzählen darin, dass der «King of Pop» sie jahrelang missbraucht haben soll.
Nachdem Jacksons Nachlassverwalter die TV-Sendung schon nach der Premiere am Sundance Filmfestival in Utah öffentlich kritisierte, gehen seine Vertreter nun vor Gericht. Wie «Variety» berichtet, verklagen die Nachlassverwalter HBO auf Schadensersatz von 100 Millionen Dollar. Ausserdem fordern sie, dass die Ausstrahlung im März unterbunden wird. Dabei beziehen sie sich auf einen Vertrag aus dem Jahr 1992. Der Sender soll damals im Tausch gegen Konzertaufnahmen von Jacksons «Dangerous»-Tour eingewilligt haben, nie negativ über den «King of Pop» zu berichten.
«Jeder soll sich selbst ein Bild machen»
HBO stört das Ganze aber nicht wirklich. «Unsere Pläne haben sich nicht geändert, wir werden den Film zeigen», hält ein Sprecher des Medienunternehmens fest. «So kann jeder sich selbst ein Bild über die Dokumentation und die Vorwürfe machen.»
Die Erzählungen der angeblichen Opfern Wade Robson (36) und James Safechuck (40) sollen so schockierend sein, dass sich die Zuschauer an der Premiere die Augen zugehalten haben sollen. Jacksons Familie pocht aber darauf, dass «Leaving Neverland» ein schamloser Versuch sei, nach Jacksons Tod mit falschen Vorwürfen Geld zu machen. Sie kritisieren unter anderem, dass die beiden Männer als Kind unter Eid vor Gericht angaben, Jackson habe sie nicht missbraucht.
Erst nach dem Tod von Jackson revidierten die beiden ihre Aussagen und forderten Schmerzensgeld in Höhe von umgerechnet 1,7 Milliarden Franken. Beide scheiterten allerdings vor Gericht. (klm)