Wer jemals Angst vor der «Momo-Challenge» hatte, kann aufatmen. Der japanische Künstler, der die Skulptur, die als Grundlage für den Internet-Streich diente, erschuf, hat der «Sun» verraten, dass er die Statue schon längst zerstört hat. «Sie existiert nicht mehr. Der Fluch ist gebrochen», erzählt Keisuke Aiso (47).
Der Japaner kreierte mit «Chicken Mother» die Figur einer gespenstischen Frau mit dem Körper eines Huhns für eine Ausstellung 2016. Dass sie vor allem unter Kindern für Angst sorgte, tue Aiso sehr leid. «Ich fühle mich verantwortlich.»
Teenager wurden mit «Momo Challenge» gemobbt
Bei der «Momo Challenge» handelt es sich um eine Form von Cyber-Mobbing. Unbekannte sollen seit Monaten Jugendliche und Kinder auf Whatsapp erpressen. Die Nummern zeigen im Profilbild stets das gruselige Puppengesicht. Im Rahmen der Challenge werden den Opfern in gewissen Fällen verschiedene Aufgaben gestellt, wobei die letzte den Selbstmord verlangt.
Bereits drei Todesfälle werden laut internationalen Medienberichten mit der «Momo Challenge» in Verbindung gebracht. So soll sich etwa ein französischer Teenager wegen dem Kettenbrief das Leben genommen haben. Darüber, wie echt die Gefahren der «Momo Challenge» wirklich sind, streiten sich Experten jedoch.
«Ich bedauere, was passiert ist.»
Hingegen unbestritten bleibt, wie verstörend das Puppengesicht der Figur von Aiso wirkt. Der Künstler gibt zu, dass er die Figur so entworfen hat, dass sie möglichst viel Furcht hervorruft. Dafür liess sich der Horror-Film-Fan von einer japanischen Sage einer Frau inspirieren, die während der Kindsgeburt stirbt und als Vogelmonster zurückkommt. Dass die Grusel-Skulptur aber im Netz auf diesem Weg für Schrecken sorgt, habe er niemals erwartet. «Ich bedauere, was passiert ist.» Die meisten Teile der Skulptur habe er in den Müll geworfen. Einzig das Auge von «Momo» oder genauer gesagt von «Chicken Mother» ist noch im Besitz von Aiso. Der Künstler plant, es für eine neue Statue zu benutzen. (klm)