Darum gehts
- Rapper Fat Comedy muss für zwölf Tage ins Gefängnis wegen Ohrfeige
- Gericht spricht von fortgesetzter Demütigung durch Teilen des Videos
- Sumrain wurde zu 45'000 Euro Entschädigung und 5000 Euro Schmerzensgeld verurteilt
Das Video ging viral, in dem zu sehen ist, wie Oliver Pocher (47) von Rapper Fat Comedy (25) eine saftige Ohrfeige einstecken muss. Der Vorfall ereignete sich in den Zuschauerreihen eines Boxkampfs in Dortmund im Jahr 2022. Nun hat es für den Rapper weitere Folgen: Er muss für zwölf Tage ins Gefängnis.
Denn eigentlich erhielt Fat Comedy, der bürgerlich Giuseppe Sumrain (25) heisst, ein gerichtliches Verbot, das Video weiterhin zu teilen. Die gerichtliche Unterlassungsverfügung missachtete Sumrain offenbar – das Oberlandgericht Frankfurt spricht von «fortgesetzter Demütigung», wie «Legal Tribune Online» berichtet. Das Gericht verhängte darum eine zwölftägige Ordnungshaft.
Fat Comedy zu 50'000 Euro Strafe verurteilt
In einem Zivilprozess wurde Sumrain zuvor zu einer Entschädigung von 45'000 Euro und 5000 Euro Schmerzensgeld verurteilt. Später kam eine Geldstrafe von 120 Tagessätzen hinzu.
Nun befand das Oberlandsgericht Frankfurt laut dem Bericht, dass Sumrain das Ohrfeigen-Video benutze, «um seine eigene mediale Popularität zu steigern und die Demütigung des Gläubigers fortlaufend zu perpetuieren». Ausserdem habe Sumrain «fortgesetzt gegen die Unterlassungsanordnungen verstossen» und sich öffentlich als mittellos dargestellt, um sich der Vollstreckung zu entziehen.
Das Landgericht hatte zuvor ein Ordnungsgeld angesetzt, doch Oliver Pocher legte erfolgreich Beschwerde ein. «Die Entscheidung des Senates stärkt das Vertrauen in unseren Rechtsstaat und ist absolut notwendig, um einen Wiederholungstäter wie den Schuldner in seine Schranken zu weisen», sagte Pochers Anwältin Patricia Cronemeyer gegenüber LTO und findet: «Die Entscheidung hat eine wichtige Signalwirkung für Opfer von Straftaten und schweren Persönlichkeitsrechtsverletzungen.»
Sollte Sumrain nach der zwölftägigen Ordnungshaft erneut gegen die Unterlassungsverfügung verstossen, droht ihm laut Gericht eine noch längere Strafe.