Soho House Berlin: Presseteams aus ganz Europa warten im Foyer des Trendhotels auf Michael Bublé (43). Zwei Jahre lang hatte sich der Jazz-Star völlig aus dem Scheinwerferlicht zurückgezogen. Der Kanadier betritt das Loft im zweiten Stock, wo die Interviews stattfinden, mit zwei Managerinnen. Er strahlt Lebensfreude aus, zur Begrüssung gibt es von ihm zwei charmante Wangenküsse. Dann möchte er wissen, wie lange die Reise dauerte und ob sie angenehm war. «Danke, dass Sie sich Zeit für mich nehmen. Möchten Sie etwas trinken?»
Ein Glas Wasser wäre nett. Wie ist es für Sie, dass so viele hier sind, nur um mit Ihnen zu sprechen?
Michael Bublé: Wissen Sie, zwanzig Jahre lang gehörte das einfach zu meinem Job. Heute sehe ich es anders. Es ist mir eine Ehre, dass sich Menschen für mich, meine Musik und meine Geschichte interessieren. Lange wusste ich nicht, ob ich je wieder ein Studio oder eine Bühne betreten würde. Nun bin ich zurück und sehr, sehr glücklich darüber. Es ist ein Sieg über die Lebensumstände, die mich aus der Bahn geworfen hatten.
2016 wurde bei seinem damals dreij ährigen Sohn Noah Leberkrebs diagnostiziert. Bublé und seine Frau, das argentinische Model Luisana Lopilato (31), legten ihre Karrieren auf Eis, um bei ihm zu sein. Nach einer Chemotherapie gilt Noah heute als gesund.
Können Sie dieses Drama in Worten beschreiben?
Wir gingen durch die Hölle und zurück. Ich habe heute eine ganz andere Sichtweise darauf, was im Leben wichtig ist und was nicht.
Was wäre das?
Bevor ich eine Familie hatte, drehte sich alles nur um mich. Heute dreht sich alles um sie. Vor kurzem sah ich ein TV-Interview mit Freddie Mercury. Er sprach ständig davon, dass er Interviews hasst. Und ich dachte nur, wie traurig es sein muss, etwas zu tun, das man nicht mag – und gar nicht man selbst sein zu können. Ich sehe das auch bei vielen Politikern, die sich verstellen, weil sie immer Angst haben, etwas Falsches zu sagen. Das macht sie unecht, und das ist eine Katastrophe. Ich frage mich ständig: Warum tun sie sich das an, wenn sie es doch so hassen? Ich wäre dazu nicht bereit.
Welche Werte zählen heute für Sie?
Das Leben ist zu kurz, um nicht zu lieben. Ich habe gelernt, jeden einzelnen Moment bewusst wahrzunehmen, freundlich zu sein, dankbar und gütig. Das Wichtigste ist die Familie, wenige, einzelne Beziehungen, die liebevoll und echt sind. Nur das zählt – und ich möchte es für immer bewahren. Wenn ich das Gefühl habe, ich verirre mich in andere Prioritäten oder hebe ab, dann rufe ich meine Frau an und sage: Darling, ich habe Angst, mich zu verlieren! Sie holt mich dann wieder auf den Boden zurück.
Michael Bublé füllt unsere Gläser wieder mit stillem Wasser, lässt sein neues Lied «When I Fall In Love» auf seinem Handy spielen und tanzt dazu.
Es klingt wie ein Weihnachtslied in einem Hollywood-Film
Es freut mich, dass es diese Erinnerung bei Ihnen auslöst, genau das wollte ich erreichen. Bevor ich mich für zwei Jahre aus der Öffentlichkeit verabschiedete, kam gerade mein letztes Album heraus; es hatte eine besondere Stimmung (es erschien in der Woche von Noahs Krebsdiagnose; Red.). Nun ist das erste Lied meines neuen Albums «Love» eines mit weihnachtlicher Ausstrahlung. Für mich schliesst sich so der Kreis: Es hat so aufgehört und nun beginnt es wieder damit. Für mich ist das wunderschön. Genauso wichtig finde ich, dass ein Lied immer so offen ist, dass es bei allen andere Bilder auslöst.
Und welches Bild ist Ihr liebstes?
Das Knistern beim Kennenlernen. Dieses Gefühl, dass – egal, wo man ist, und egal, wer und wie viele um einen herum sind – es nur um dich und mich geht. Das Gefühl: Ich will dich lieben, ich will dich jetzt. Klar verwandelt sich Liebe irgendwann in Freundschaft; auch das ist schön. Doch dieses erste Kribbeln ist doch das, was so unglaublich viel Kraft hat!
«My Funny Valentine» wäre ein guter «James Bond»-Titelsong.
Die würden mich nie nehmen, weil ich kein Brite bin.
Das ist Tina Turner auch nicht, sie ist US-Amerikanerin und Schweizerin!
Bublé lacht herzhaft.
Stimmt, sie ist ja Schweizerin, das ist echt cool. Ich liebe die Schweiz und komme bald zu euch.
Bei dem Song ist anfangs ein Herzschlag zu hören ...
Ja, und es ist mein eigener. Es war eine spontane Idee, wir haben ihn mit dem Babyphone aufgenommen.
Michael Bublé (43) ist Kanadier mit italienischen Wurzeln, er hat beide Staatsbürgerschaften. Sein Grossvater begeisterte ihn früh für die Jazzmusik. Mittlerweile hat Bublé mehr als 60 Millionen Alben verkauft. Sein neues Album «Love» erscheint am 16. November. Am gleichen Tag erhält der Sänger in Hollywood auf dem Walk of Fame seinen eigenen Stern. Nächstes Jahr wird er auch in der Schweiz auftreten. Bublé ist mit dem argentinischen Model Luisana Lopilato (31) verheiratet, das Paar hat drei Kinder.
Michael Bublé (43) ist Kanadier mit italienischen Wurzeln, er hat beide Staatsbürgerschaften. Sein Grossvater begeisterte ihn früh für die Jazzmusik. Mittlerweile hat Bublé mehr als 60 Millionen Alben verkauft. Sein neues Album «Love» erscheint am 16. November. Am gleichen Tag erhält der Sänger in Hollywood auf dem Walk of Fame seinen eigenen Stern. Nächstes Jahr wird er auch in der Schweiz auftreten. Bublé ist mit dem argentinischen Model Luisana Lopilato (31) verheiratet, das Paar hat drei Kinder.
Ihr neues Album «Love» erscheint am 16. November. Aufgeregt?
Und wie! Ich wusste ja nicht, ob ich jemals wieder Musik machen darf und möchte. Ob ich so arbeiten kann, dass es für die Menschen, die ich liebe, funktioniert. Denn lange möchte ich nicht ohne meine Familie sein. Und es geht! Zu wissen, dass viele das Ergebnis hören möchten, erfüllt mich mit Demut. Das Album aufzunehmen, war wie eine Therapie. Ich konnte all meine Gefühle darin verarbeiten: Angst, Verzweiflung, Stärke, Hoffnung und am Ende auch eine neue Leichtigkeit.
Sind Sie gläubig?
Ich bin Christ, ich glaube an Gott, und mir gefällt die Vorstellung der Reinkarnation. Aber ich habe keine Ahnung, um was es da genau geht. Was ich nicht mag, sind Leute, die mir erklären wollen, was Gott ist.
Was bedeuten die Tattoos auf Ihrem Arm?
Es sind die Namen meiner drei Kinder Noah, Elias und Vida.
Und der Name Ihrer Frau?
Michael Bublé zeigt SonntagsBlick das Tattoo: Direkt über seinem Herzen steht der Name Luisana .
Es ist ihre Handschrift. Ich hab es noch nie in der Öffentlichkeit gezeigt, es ist sehr persönlich und sehr wichtig für mich.
Im Sommer wurden Sie Vater einer Tochter. Spüren Sie einen Unterschied dazu, wie es bei Ihren Söhnen ist?Ja, und das hätte ich nie gedacht. Söhne werden schnell selbständig, ziehen aus, gründen ihre eigenen Familien. Eine Tochter bleibt immer Daddy's Girl, dieser Gedanke gefällt mir sehr.
Nach einer halben Stunde verabschiedet sich Michael Bublé – mit zwei charmanten Wangenküssen.
Spiele live mit und gewinne bis zu 1'000 Franken! Jeden Dienstag, Mittwoch und Donnerstag ab 19:30 Uhr – einfach mitmachen und absahnen.
So gehts:
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