Schweighöfer erzählt von seinen wildesten Albträumen
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«Crazy Shit»:Schweighöfer erzählt von seinen wildesten Albträumen

Matthias Schweighöfer im Interview
«Loslassen ist die grösste Aufgabe»

Bei der Weltpremiere seines neuen Films am Zurich Film Festival wurde Matthias Schweighöfer gefeiert – am Set gings dagegen ruppiger zu: warum ihm Partnerin Ruby O. Fee Kratzer verpasste und weshalb der deutsche Schauspieler die Schweiz mag.
Publiziert: 19:28 Uhr
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Aktualisiert: vor 38 Minuten
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Von Filmfest zu Filmfest: Schweighöfer ist derzeit nonstop unterwegs. Sein Film «Das Leben der Wünsche» startet am 13. November.
Foto: Amanda Nikolic
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Vanessa Nyfeler
Schweizer Illustrierte

«Das ist aber ein kleines Zifferblatt», sagt Matthias Schweighöfer (44) ironisch, als er auf der Dachterrasse des Hotels Storchen in Zürich zur Kirche St. Peter hinüberblickt – mit 8,7 Metern Durchmesser das grösste Zifferblatt Europas. Hinter ihm rauscht eine fünfköpfige Entourage heran – Stylist, Hair- und Make-up-Artist, PR und persönlicher Fotograf.

Die Karriere des deutschen Schauspielers liest sich wie ein Best-of: «Keinohrhasen», «What a Man», «Friendship!». 2008 stand er an der Seite von Tom Cruise in «Operation Walküre» erstmals in Hollywood vor der Kamera. Es folgten Rollen in internationalen Produktionen wie «Heart of Stone» mit Gal Gadot (40) und Jamie Dornan (43), «Army of Thieves» von Zack Snyder und zuletzt Christopher Nolans «Oppenheimer». Dazu kommen Auszeichnungen wie der Grimme-Preis, zwei Bambis und eine Goldene Kamera.

Aktuell reist er mit seinem neusten Film «Das Leben der Wünsche» von Filmfest zu Filmfest. Sein Zuhause ist Berlin, wo er mit seiner 29-jährigen Partnerin, der deutschen Schauspielerin Ruby O. Fee (29), lebt. Eine Zeit lang hatten die beiden auch eine Wohnung in Los Angeles – «aber die war von Schimmel befallen, und die meisten Projekte entstehen im Moment ohnehin in Europa», erzählt der Schauspieler.

Schweizer Illustrierte: Matthias Schweighöfer, blieb Ihnen in Zürich schon Zeit, sich ein wenig umzusehen?
Matthias Schweighöfer: Leider nicht. Aber ich finde es cool, dass die Schweiz so ein Mix aus Italien, Frankreich und der Schweiz ist. Zürich ist eine sehr schöne Stadt.

Gabs immerhin etwas Kulinarisches zu probieren?
Gestern hatte ich ein Zürcher Geschnetzeltes. Das war sehr lecker. Jetzt wartet Ruby schon im Hotel, und wir bestellen uns noch etwas zu essen.

Während des Fotoshootings herrscht ausgelassene Stimmung. Ruft die Fotografin enthusiastisch «Ja!» oder «Mega geil!», prustet Schweighöfer laut los – und steckt das ganze Team an. Seine Lachanfälle kennt man auch aus dem Fernsehen, etwa aus Joko Winterscheidts Quizshow «Wer stiehlt mir die Show?». Doch sobald es um seine Arbeit geht, schaltet er um: ernst, konzentriert, überlegt.

In «Das Leben der Wünsche» läuft für Familienvater Felix zunächst alles schief. Erst als er plötzlich die Fähigkeit erhält, sich alle Wünsche zu erfüllen, ändert sich sein Leben. Inwiefern konnten Sie sich mit dieser Figur identifizieren? Gabs immerhin etwas Kulinarisches zu probieren?
Die Filmfigur und ich haben beide zwei Kinder. Besonders nachvollziehbar fand ich die Szene, in der Felix seinem Sohn erklärt, dass man keine Angst haben muss. Kinder spüren sofort, wenn etwas nicht stimmt. Da muss man als Vater Sicherheit geben, auch wenn man innerlich selbst Zweifel hat.

Artikel aus der «Schweizer Illustrierten»

Dieser Artikel wurde erstmals in der «Schweizer Illustrierten» publiziert. Weitere spannende Artikel findest du auf www.schweizer-illustrierte.ch.

Dieser Artikel wurde erstmals in der «Schweizer Illustrierten» publiziert. Weitere spannende Artikel findest du auf www.schweizer-illustrierte.ch.

Was für ein Vater sind Sie?
Eher der Good Cop. Ich müsste eigentlich öfter Grenzen setzen, aber das fällt mir schwer. Ich will meinen Kindern viel Liebe und Vertrauen mitgeben. Wenn ich länger weg war und dann wiederkomme, bringe ich natürlich auch den Familienrhythmus ein Stück durcheinander. Das macht es manchmal kompliziert. Aber ich versuche mein Bestes und geniesse jeden Moment mit ihnen ganz bewusst.

Haben Ihre Kinder Ihren neuen Film schon gesehen?
Meine Kinder schauen selten meine Filme. Für sie bin ich einfach Papa, nicht der Schauspieler. Ehrlich gesagt finde ich das auch gut so.

Wann ging für Sie zuletzt ein Wunsch in Erfüllung?
Gerade jetzt. Auf Festivals zu sein, das Publikum lachen und weinen zu sehen. Ich habe mir immer gewünscht, Filme zu machen, die Menschen berühren. Wenn ich das auf einer Leinwand spüre, ist dies das grösste Geschenk.

Welchen völlig unnötigen Wunsch würden Sie sich erfüllen lassen?
Dass unser Hund Cosmo immer die perfekte Frisur hat. Da es ein Cavapoo ist, müssen wir ihn ziemlich oft frisieren. Sprich: Ruby schneidet, und ich halte ihn fest. Teamwork!

Was wäre der erste Wunsch, den Sie Ihrem 18-jährigen Ich erfüllen würden?
Einen Honda Civic.

Inzwischen gekauft?
Ja, schon mit 19 (lacht).

Wovon träumen Sie heute?
Zeit fürs Leben haben. Die Welt entdecken. Filme machen, den Menschen Freude bereiten.

Inwiefern hat der Film Ihre Sicht aufs Leben verändert?
Er erinnert mich daran, wie wichtig es ist loszulassen. Das ist wahrscheinlich die grösste Aufgabe überhaupt. Nicht krampfhaft festhalten, sondern sagen: Ich nehme mit, was es mir gebracht hat, und gehe weiter.

Filmheld Felix steckt in einer tiefen Krise. Wie gehen Sie persönlich mit Krisen um?
Ich sehe Krisen als Training. Man kann mit ihnen arbeiten und im besten Fall versuchen, diese zu überwinden.

Nach einem langen Pressetag beantwortet Matthias Schweighöfer manche Fragen eher knapp. Doch wenn er über seine Partnerin Ruby O. Fee spricht, gerät er ins Schwärmen: «Ruby ist eine der besten Schauspielerinnen, die ich kenne. Ich feiere sie total, bin ein riesiger Fan. Ich liebe es, sie in Projekten zu besetzen, weil ich finde, dass sie unglaublich spielt.»

In Ihrem neusten Projekt wirkt Ruby O. Fee mit. Sind Sie als Paar am Set kritischer miteinander als mit anderen Kollegen?
Wir sind ehrlich, aber immer unterstützend. Wenn einer von uns etwas anders sieht, sagen wir das offen. Aber es geht nie darum, sich kleinzumachen, sondern den anderen besser zu machen. Ich finde es schön, dass wir uns auch beruflich gegenseitig weiterbringen.

An welchen Moment mit Ruby am Set erinnern Sie sich besonders?
Es gab eine Kampfszene zwischen uns. Sie hatte diese langen Fingernägel und hat mich damit ständig erwischt (lacht).

Was unternehmen Sie als Paar gern?
Wir lieben es zu reisen, und wenn wir zu Hause sind, schauen wir auch mal Reality-TV wie «Love Is Blind» oder «Perfect Match». Eigentlich ziemlich unspektakulär.

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