Darum gehts
- Roberto Blanco kritisiert Schlagershows im deutschen Fernsehen wegen mangelnder Vielfalt
- Er vergleicht die Situation mit einer kleinen Mafia und fordert Chancen für neue Gesichter
- Blanco erinnert sich an Zeiten, als TV-Auftritte noch ordentlich bezahlt wurden
Die grossen Schlagershows im deutschen Fernsehen stehen immer mal wieder in der Kritik – sei es wegen der Gäste oder wegen des Inhalts. Jetzt hat sich ein prominenter Vertreter der Branche zu Wort gemeldet: Roberto Blanco (88). Der Entertainer äussert sich in einem Interview mit dem «Hamburger Abendblatt» kritisch über die aktuelle Situation in der Szene.
Blanco bemängelt vor allem die mangelnde Vielfalt in den TV-Shows. «Fast immer die gleichen Gäste» seien zu sehen, so der Sänger. Er vergleicht die Situation sogar mit einer «kleinen Mafia». Dabei nennt er namentlich Stars wie Helene Fischer (41) und Roland Kaiser (73), die regelmässig in den Sendungen auftreten. Blanco betont jedoch: «Alles tolle Leute». Sein Anliegen sei vielmehr, dass «man auch neuen Gesichtern eine Chance geben» sollte.
Früher wurde «ordentlich bezahlt»
Die Kritik des Entertainers richtet sich insbesondere gegen populäre Formate wie die Shows von Giovanni Zarrella (47) oder Florian Silbereisen (44). Deren Sendungen erzielen regelmässig hohe Einschaltquoten, was die Beliebtheit des Konzepts beim Publikum unterstreicht. Dennoch sieht Blanco Handlungsbedarf.
Neben der fehlenden Abwechslung bei den Gästen kritisiert der Schlagerstar auch die sich verschlechternden Arbeitsbedingungen in der Branche. Er erinnert sich an Zeiten, in denen TV-Auftritte «noch ordentlich bezahlt» wurden. Die heutige Situation betrachtet er als mangelnde Wertschätzung der künstlerischen Arbeit.
«Ich lasse mich nicht mit einer Aufwandsentschädigung abspeisen»
Blancos Äusserungen sind nicht seine erste Kritik am Sparkurs im Fernsehen. Bereits in der Vergangenheit hat er sich zu diesem Thema geäussert. Erst im vergangenen September sagte er zur aktuellen TV-Landschaft bei «T-Online»: «Heute ist das Fernsehen anders geworden. [...] Früher war Fernsehen das Medium Nummer eins – und dementsprechend viel Geld floss in die Produktion. Dass heute an allen Ecken und Enden gespart werden muss, bleibt den Zuschauern nicht verborgen.»
Als Beispiel nannte er den ZDF-«Fernsehgarten». Blanco: «Früher war das ein Riesen-Event. Heute ist es eher eine Pflichtübung geworden – und wenn dann noch nicht mal vernünftig bezahlt wird, ist es eher ein Auslaufmodell. [...] Ich bin kein Newcomer und lasse mich nicht mit einer Aufwandsentschädigung abspeisen.»