Von der strengsten New Yorker Haftanstalt ins «Disneyland» der Gefängnisse: Weil Ghislaine Maxwell (60), die Gehilfin von Jeffrey Epstein (1953–2019), angeblich «die Hölle auf Erden» im Gefängnis erlebt, wird bald entschieden, ob sie in eine neue Haftanstalt kommen soll.
Maxwell wurde im Prozess für schuldig befunden, Sexhandel betrieben und Mädchen für den Pädophilen Jeffrey Epstein rekrutiert zu haben. Nun drohen ihr bis zu 65 Jahre Haft. Das Strafmass hat die zuständige Richterin zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht entschieden. Die 60-Jährige wird ihr restliches Lebens vermutlich aber in Haft verbringen.
Grausame Gefängnisverhältnisse für Ghislaine
Die verurteilte Sexhändlerin besteht darauf, in ein anderes Gefängnis überwiesen zu werden. Gründe gibt es ihrer Meinung nach genug. So sollen ihr «unheimliche» Wärter beim Gang zur Toilette zuschauen, ihre einzige Gesellschaft soll die Ratten in der Nähe des offenen Abflusses sein. Auch die im Gefängnis zur Verfügung gestellten Computer seien der Straftäterin «zu langsam». Und wegen der «minderwertigen Verpflegung» fühle sie sich «schwach und gebrechlich».
Strafmilderungsexperte Justin Paperny plädiert bei der «Times» für Ghislaine Maxwells Transfer. Sie habe «wirklich schon das Schlimmste durchgemacht, was ein Gefängnis zu bieten hat.» Laut ihm hätte sie es verdient, in eine bessere Haftanstalt zu gelangen, «weil sie bereits so viel Zeit in Haft verbracht hat». Dabei sitzt die Epstein-Gehilfin, die unter anderem wegen Menschenhandel mit Minderjährigen zu Missbrauchszwecken verurteilt ist, erst seit Juli 2020 hinter Gittern.
Das Paradies der Gefängnisse
Experten gehen davon aus, dass Ghislaine Maxwell nicht im Hochsicherheitsgefängnis von New York bleiben wird, sondern nach Connecticut verlegt wird. Gemäss diesen soll sich das FCI Danbury im Vergleich zu ihrer jetzigen Haftanstalt «wie Disneyland» anfühlen. Dort wird der Komplizin von Jeffrey Epstein viel mehr Freiheit geboten. Weniger Security, eine Bibliothek und sogar eine Rennbahn werden ihr zur Verfügung stehen.
Das «Disneyland»-Gefängnis bietet mehrere grosszügige Programme für die Gefangenen an: Wer als Insasse mehr über Kochkunst, Gartenbau, Tierpflege oder Backen lernen möchte, ist dort am richtigen Ort. Wo Ghislaine Maxwell ihre lebenslange Strafe absitzen wird – ob im Paradies der Haftanstalten oder in New York – wird schon bald von der «Federal Bureau of Prison» entschieden. (kog)