Während beim Festival in Cannes Anfang Juli bemerkenswert wenige US-Studioproduktionen zu sehen waren, gibt Hollywood nun bei den 78. Internationalen Filmfestspielen in Venedig vom 1. bis 11. September Vollgas.
Dementsprechend viele Stars sind seit Anfang Woche unterwegs mit Kurs auf die Lagunenstadt. Die letzten Meter legen die meisten wie Helen Mirren (76) oder Vin Diesel (54) stilgerecht mit dem Wassertaxi zurück, andere wie Sharon Stone (63) gönnen sich erst einmal einen Espresso auf dem Markusplatz oder erkunden samt Entourage die Umgebung wie Jennifer Lopez (52).
Ridley Scotts (83) Actionspektakel «The Last Duel» mit Matt Damon (50), Adam Driver (37) und Ben Affleck (49) feiert am Lido ebenso Premiere wie Jamie Lee Curtis (62) in «Halloween Kills». Auch das Remake des Science-Fiction-Klassikers «Dune» glänzt dank Timothée Chalamet (25), Josh Brolin (53), Charlotte Rampling (75) oder Javier Bardem (52) mit grossen Namen.
Venedig im Ausnahmezustand
Die allgemeine Stimmung gemahnt gleichfalls an einen Hollywood-Film: Seit Tagen überfliegen Hubschrauber die Stadt, Bombenentschärfer, Drohnen, Hundestaffeln, Zivilbeamte und Metalldetektoren sind im Einsatz. Die Präsenz von Staatsoberhaupt Sergio Mattarella (80) und der afghanischen Regisseurin Sahraa Karimi (38) sowie die Einführung des Grünen Passes erfordern einen erhöhten Sicherheitsaufwand.
Der offizielle Wettbewerb startet heute Abend mit «Madres paralelas» von Pedro Almodóvar (71) mit Penélope Cruz (47). Im Vorfeld am meisten Spannung erzeugt das Drama «Spencer» über Prinzessin Diana (1961–1997) mit Kristen Stewart (31). Ebenfalls im Rennen um den Goldenen Löwen für den besten Film ist der König der Drehbuchschreiber, Paul Schrader (75), mit «The Card Counter». In der Jury sitzen mit Chloé Zhao (39) und Bong Joon Ho (51) gleich zwei Oscar-Preisträger.
Macht eine Frau das Rennen um den Goldenen Löwen?
Fünf der 21 Beiträge stammen von Frauen. Hoch gehandelt wird das Regie-Debüt von Schauspielerin Maggie Gyllenhaal (43), «The Lost Daughter», nach dem Roman von Elena Ferrante (78) mit Olivia Colman (47) und Dakota Johnson (31).
Bereits eine Regie-Legende ist die Neuseeländerin Jane Campion (67), die vor knapp 30 Jahren mit «Das Piano» weltweit reüssierte. Sie präsentiert nach einer längeren Kreativpause «The Power of the Dog» mit Kirsten Dunst (39) und Benedict Cumberbatch (45).