Hat Filmproduzent die Diagnose des Stars ignoriert?
Randall Emmett wollte weiteren «Scheiss-Bruce-Willis-Film» drehen

Randall Emmett steckt tief im Schlamassel. Dass der Filmmogul angeblich Investoren betrogen und Rollen für sexuelle Gefälligkeiten vergeben hat, ist eine Sache. Etwas ganz anderes ist, dass er seinen langjährigen Freund Bruce Willis ausgenutzt haben soll.
Publiziert: 05.07.2022 um 19:01 Uhr
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Aktualisiert: 06.07.2022 um 06:24 Uhr
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Action-Held Bruce Willis leidet an Aphasie.
Foto: Theo Wargo

Vergangene Woche veröffentlichte die «Los Angeles Times» schwere Anschuldigungen gegen Filmmogul Randall Emmett (51). Der Produzent soll Assistentinnen misshandelt und Filmrollen für Sex vergeben haben. Aber damit nicht genug. Seine ehemalige Assistentin packt jetzt aus: Randall Emmett soll seinen langjährigen Freund Bruce Willis (67) schamlos zu seinem finanziellen Vorteil ausgenutzt zu haben – obwohl dieser krank ist.

Wie die Familie des Schauspielers vor ein paar Monaten auf sozialen Medien bekannt gegeben hat, leidet der «Stirb langsam»-Darsteller an Aphasie, einer Schädigung der Sprachregion im Gehirn, die Sprachstörungen hervorruft und die kognitiven Fähigkeiten beeinträchtigt. Trotz Bruce Willis' verschlechterten Gesundheitszustand, hätte ihn der Produzent immer wieder in Filmen besetzt, um Profit für seine ehemalige Produktionsfirma «Emmett/Furla Oasis» zu machen.

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Hat er Bruce Willis zum Filmdreh gezwungen?

Emmet und sein Geschäftspartner George Furla (61) diskutierten gelegentlich darüber, einen weiteren «Scheiss-Bruce-Willis-Film» drehen, um die Schulden der Firma zu abzuzahlen. Mit wenig Mitgefühl hätte der Produzent über seinen erkrankten Freund gesprochen. Dass dieser am Set nicht die erwartete Leistung erbringen konnte, habe ihn zusätzlich frustriert. Im September 2020, während der Dreharbeiten zum Film «Midnight in the Switchgrass», habe Emmett das Filmset verlassen, weil er sich über Bruce Willis aufregte, berichten mehrere Crew-Mitglieder. In seinen Augen hätte sich Willis während des Dreh nicht genug bemüht.

Nach Feierabend habe Emmett seine Ex-Verlobte Lala Kent (31) angerufen und ihr unter Tränen gesagt: «Ich kann das nicht mehr. (…) Es ist einfach so traurig. Bruce kann sich an keinen seiner Sätze mehr erinnern.» Nach diesem Telefon besetze er Willis aber für fünf weitere Rollen in seinen Action-Filmen. Der Filmemacher streitet auch jegliche Anschuldigungen ab: Das Telefonat mit seiner Ex-Verlobten habe nie stattgefunden. Von Willis’ Gesundheitszustand habe er zu diesem Zeitpunkt nichts gewusst.

«Wenn Bruce nicht am Set hätte sein wollen, wäre er nicht dort gewesen»

«Randall ist sehr stolz auf die Arbeit, die er und Bruce Willis in den vergangenen 15 Jahren geleistet haben. Bei jedem einzelnen Film, an dem sie zusammen gearbeitet haben, hat Bruce es genossen, am Set zu sein, Golf zu spielen, Essen zu gehen und mit der Crew zu kommunizieren», heisst es in einer Erklärung seiner Sprecherin in der «New York Times». «Wenn Bruce nicht am Set hätte sein wollen, wäre er nicht dort gewesen.» Dass der Filmemacher seinen Freund ausgenutzt und beinahe zum Filmdreh gezwungen habe, würde auch der Anwalt von Bruce Willis nicht so unterschreiben. «Mein Mandant arbeitete nach seiner medizinischen Diagnose weiter, weil er arbeiten wollte und dazu in der Lage war, genau wie viele andere, bei denen Aphasie diagnostiziert wurde und die in der Lage sind weiterzuarbeiten.»

Nachdem öffentlich wurde, dass Bruce Willis seine Schauspielkarriere aufgrund seiner Erkrankung beendet, schrieb Randall Emmett auf seinen sozialen Medien: «Er ist ein grossartiger Schauspieler und legendärer Action-Star, ein unglaublicher Vater und ein enger Freund. Ich unterstütze Bruce und seine Familie in dieser schwierigen Zeit voll und ganz und bewundere ihn für seinen Mut, mit dieser unglaublich schweren Krankheit zu kämpfen.» (sod)

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