«Strictly Come Dancing» sollte 2016 eine tolle Zeit für das britische Model Daisy Lowe (31) werden. Zu Beginn war auch alles gut. Doch als die Tanzshow vorbei war, musste sich Lowe in eine Reha-Klinik begeben. «‹Strictly Come Dancing› war die grösste Erfahrung in meiner Karriere», erzählt das Model der Zeitung «The Sun». Sie habe gewusst, was sie sechs Monate am Stück mache. Das sei für sie als Selbstständige ein Traum gewesen. Doch dieser entwickelte sich immer mehr zum Albtraum, der damit begann, dass sie ihren Grossvater Eddie Davies verlor. «Meine Lieblingsperson auf der Welt starb an meinem allerersten Tag, als ich allen vorgestellt wurde.»
Als sie den Anruf bekam, dass ihr Grossvater gestorben sei, wollte sie eigentlich aufhören. «Aber meine Grossmutter rief mich an und sagte: ‹Wage es nicht – geh und gewinne das für ihn›», so Lowe. Gewonnen hat sie nicht, trotzdem habe sie eine wundervolle Zeit gehabt. Nachdem ihr Engagement bei der Show im Oktober 2016 endete, ging Daisy auf die landesweite «Strictly»-Tour. Dank der erfolgreichen BBC-Fernsehshow flatterten Jobangebote nur so herein. Sie versuchte das Beste aus ihrer Zeit im Rampenlicht zu machen und füllte ihren Terminkalender mit bis zu acht Auftritten pro Tag.
«Ich klammerte mich an den letzten Strohhalm»
Sie arbeitete so viel, dass sie gar nicht merkte, wie sehr sie der Verlust ihres geliebten Grossvaters mitnahm. «Ich hatte keine Ahnung, wie sehr ich mich abmühte, aber ich klammerte mich an den letzten Strohhalm», berichtet sie. Die Erkenntnis traf sie dann mit voller Wucht. Sie habe sich selbst erschreckt. «Ich hatte Herzklopfen, ich war ziemlich zittrig und sprach sehr schnell.» Es wurde so ernst, dass das Model ihr Haus sieben Monate nicht mehr verliess und nur noch wenige Worte sprechen konnte.
«Ich ging zu Ärzten, die mich mit einer klinischen Depression krankschrieben», erläutert Lowe. Ihr seien verschiedene Antidepressiva verschrieben worden. Alle hätten starke Nebenwirkungen hervorgerufen. Sie habe vier Monate lang nicht geschlafen. Die Schlaflosigkeit sei unerträglich gewesen. «Ich zitterte, ich verlor meinen Appetit, und mir fielen die Haare aus. Es war schrecklich», erinnert sich die Britin. Gerettet hat sie schliesslich ihre Mutter Pearl Lowe (50). Die Modedesignerin brachte ihre Tochter dazu, das Rehabilitationszentrum Ibiza Calm aufzusuchen. Die Luxusklinik konzentriert sich auf Einzel- und Gruppentherapie, pädagogische Vorträge, Meditation, Yoga und Bewegung.
Yoga und Kickboxen halfen Daisy Lowe durch Depression
Daisy Lowe brauchte eine Weile, doch sie blühte wieder auf. Sport wurde zu einem wichtigen Teil ihrer Regeneration: «Yoga war so kraftvoll, und Trainieren brachte meine Endorphine in Schwung. Ich habe Kickboxen gelernt, und als ich das Zentrum, war ich dabei, meine Depressionen zu überwinden», erzählt sie im Podcast «The Wagon». Als sie nach Grossbritannien zurückkehrte, hielt ihr Glück nicht lange. Sie fühlte sich anfangs gut, konnte wieder sprechen, doch dann begann sie wieder zu hart zu arbeiten. «Ich glaube, ich habe es zwei Monate geschafft, bevor die Angst durch die Decke ging und ich nicht mehr zurechtkam», erklärt sie.
Das Model kehrte nach Ibiza zurück. «Ich glaube, ich habe mehr aus meinem zweiten Aufenthalt gemacht, weil ich keine Angst hatte, dabei zu sein.» In der Gruppentherapie habe sie sich mit einigen alten Themen auseinandergesetzt. «Vor meinem Burnout hatte ich wirklich mit Wut zu kämpfen», erklärt Lowe. Sie konnte nicht wütend werden, doch das hat sie nun gelernt. «Das war sehr wichtig für meine vollständige Genesung.» Das sie nun gesund lebt, verdankt sie einer Person: «Ohne meine Mutter wäre ich heute wahrscheinlich nicht hier.» (bsn)
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