Glitzer und Gesetze am 78. Filmfestival Cannes
Cruise und Charli XCX auf der Croisette

Tom Cruise bricht die Teppich-Regeln, Charli XCX sorgt für Kreischalarm und Robert De Niro schiesst gegen Trump. Das 78. Filmfestival in Cannes zwischen Politik, Party und Kleiderpuff.
Publiziert: 12:53 Uhr
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Ein verbotener Traum in Tüll: Wan Qianhui ignoriert den neuen Dresscode in Cannes.
Foto: AP

Darum gehts

  • Tom Cruise feierte in Cannes die Premiere von Mission: Impossible
  • Neuer Dresscode sorgt für Gesprächsstoff und Kontroversen unter Prominenten
  • Robert De Niro nutzte Dankesrede zur Kritik an US-Präsident Trump
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Katja RichardRedaktorin Gesellschaft

Zuerst wollten alle Tom Cruise (62) sehen. Der Hollywoodstar feierte am 78. Filmfestival in Cannes (F) die Premiere des neusten und wohl letzten Teils von «Mission: Impossible – The Final Reckoning». Zwar ausser Konkurrenz, aber mit grossem Tamtam.

Auf der Croisette, der berühmten Promenade in Cannes, stauten sich die schwarzen Limousinen, als langsam eine Harley-Davidson heranrollte: Ist das etwa Cruise? Sofort bildete sich eine Menschentraube um den Fahrer – leider war es ein Fake. Der echte Tom Cruise nahm sich derweil auf dem roten Teppich Zeit für seine Fans: 27 Minuten lang verteilte er Autogramme und posierte für Selfies – und verstiess damit gegen die strengen Regeln, die auf dem roten Teppich gelten.

Tom Cruise begeistert seine Fans: Er nimmt sich Zeit für Autogramme.
Foto: Keystone

Halle Berrys Kleidertausch

Für Gesprächsstoff sorgte dieses Jahr der neue Dresscode. Kurz vor Festivalbeginn überraschten die Organisatoren mit verschärften Vorschriften: Nacktheit und voluminöse Kleider mit langer Schleppe sind fortan unerwünscht. Die Ankündigung stiess viele der prominenten Gäste vor den Kopf – allen voran Halle Berry (57), die ihr geplantes Kleid in letzter Minute tauschen musste. Als Jurymitglied konnte sie sich keinen Fauxpas leisten.

Heidi Klum (50) war das offensichtlich wurscht: Die Schleppe ihres rosa Kleids war so lang, dass Helfer sie hinter ihr hertragen mussten. Auch Influencerin Wan Qianhui zeigte sich unbeeindruckt und schritt in einem weissen Tülltraum über den Treppen. Freizügig präsentierte sich Kristen Stewart (34), die bei ihrem Regiedebüt «The Chronology of Water» in einem transparenten Chanel-Outfit erschien – entgegen der neuen Vorgabe zur «Schicklichkeit». Vom Teppich verwiesen wurde deswegen bislang niemand.

Transparent: Kristen Stewart im provokativen Chanel-Look.
Foto: FilmMagic

De Niro wurde politisch

Für Aufsehen sorgte Hollywoodlegende Robert De Niro (72). Er nutzte seine Dankesrede zur Verleihung der Ehrenpalme für eine Abrechnung mit US-Präsident Donald Trump. Er kritisierte die geplanten Strafzölle auf ausländische Filme und nannte Kunst eine Bedrohung für Autokraten. De Niro rief das Publikum auf, politisch wachsam zu bleiben: «Das betrifft uns alle, weil die Künste demokratisch sind.»

Viel Party statt Politik gabs derweil am Strand der Croisette entlang den Fünfsternehotels. In den Sponsorenzelten wird gefeiert, Zugang nur mit Einladung. Vor den Beachclubs bilden sich allabendlich Schlangen aus glamourös gekleideten Menschen: Abendroben, Smokings, Glitzer – das Partyvolk wartet mehr oder weniger geduldig auf Einlass. Die französischen Türsteher sind gnadenlos: Ohne QR-Code kein Eintritt, mitunter muss man trotz Einladung mehr als eine Stunde anstehen.

Stargast Charli XCX lässt auf sich warten

Die längste Schlange gab es am Donnerstagabend vor dem Magnum Beach Club. Die Party des globalen Glace-Giganten fand zum zehnten Mal statt – und ist längst legendär. Der angekündigte Überraschungsgast: Charli XCX (32). Popstar, Stilikone der Gen Z, Social-Media-Liebling. Der Dresscode: glamourös, in Schattierungen von Braun bis Gold.

Doch der Stargast liess auf sich warten. Erst nach Mitternacht tauchte Charli XCX auf und sorgte für Kreischalarm. Einen Blick auf sie zu erhaschen war schwierig – umgeben von Entourage, Fans und Smartphones. Das junge Publikum wollte einen Moment Ruhm mit ihrer Ikone auf Social Media teilen. Nach einem kuren Auftritt am DJ-Pult war der Spuk vorbei – und die Sängerin ebenso schnell wieder verschwunden, wie sie gekommen war.

Model-Legende Jerry Hall (l.) taucht mir ihrer Tochter Giorgina May Jagger an einer Party auf: In der Mitte Blick-Redaktorin Katja Richard.
Foto: Zvg

Für eine Überraschung mit ihrem Partybesuch sorgte Jerry Hall (68), die Ex-Frau von Rolling Stones-Frontmann Mick Jagger (81). Gelassen verfolgte sie das Geschehen im Beachclub vom Rande aus – mit dabei ihre Tochter Georgia May Jagger (31). Die beiden Model-Blondinen liessen sich bereitwillig fotografieren und gaben sich plauderfreudig. Was sie nach Cannes gezogen hat? Hall: «Ich liebe Cannes. Filmemachen ist so kreativ.»

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