Der französische Filmstar Jean-Paul Belmondo («Ausser Atem») ist im Alter von 88 Jahren gestorben, wie die französische Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf seinen Anwalt Michel Godest mitteilte.
Belmondo, von seinen französischen Fans «Bébel» genannt, wurde vor allem als Antiheld bekannt. In zahlreichen Werken spielte er Draufgänger und Gangster. In den 60er Jahren galt er als Aushängeschild des «Nouvelle Vague»-Kinos und als Symbol für Rebellion und Anarchismus.
Seinen Durchbruch zum Kinostar hatte er als 26-Jähriger mit Jean-Luc Godards (90) «Ausser Atem» gefeiert. Später drehten sie gemeinsam die Dreiecksgeschichte «Eine Frau ist eine Frau». Zu den grössten Kassenhits mit Belmondo zählt auch «Abenteuer in Rio» von Philippe de Broca (1933-2004) über einen jungen Soldaten auf der Suche nach seiner entführten Freundin.
Belmondo machte seine Stunts selbst
Zu Beginn seiner Karriere verzichtete Belmondo bei Dreharbeiten auf einen Stuntman. Dabei riskierte er auch Kopf und Kragen. Unerschrocken kletterte er an Strickleitern zu Helikoptern hoch und sprang über fahrende Züge. Als er sich in «Der Boss» bei einem Stunt am Kopf verletzte, machte er mit seinen halsbrecherischen Unternehmen Schluss. Da war er 52.
Geboren wurde Belmondo am 9. April 1933 im Pariser Vorort Neuilly-sur-Seine. Sein Vater Paul, dessen Familie aus Sizilien stammte, war ein bekannter Pariser Bildhauer, seine Mutter eine Tänzerin. Als Kind galt Jean-Paul als besonders undiszipliniert. Er wechselte mehrmals die Schule und entdeckte als Gymnasiast den Boxsport. Er bestritt mehrere Kämpfe, bevor er sich dazu entschloss, Schauspieler zu werden. (SDA/paf)