Neue Missbrauchsvorwürfe gegen Woody Allen (85). Die heute 61-jährige Christina Engelhardt sagt, sie habe über acht Jahre lang eine Beziehung mit dem Regisseur geführt – mit dem Wissen seiner damaligen Langzeit-Partnerin Mia Farrow (76), wie die britische «Daily Mail» schreibt.
Engelhardt sei dem damals 41-jährigen Woody Allen zum ersten Mal in einem Restaurant in New York begegnet. Zu dieser Zeit war er kurz davor seinen Film «Manhattan» herauszubringen. Darin spielt er einen Mann mittleren Alters, der eine Beziehung mit einer 17-jährigen Highschool-Schülerin eingeht. Heute sagt Engelhardt dazu: «Der Film erinnerte mich immer daran, wie er mit den Figuren in seinen Filmen spielte, und wie er mit mir spielte.» Erst jetzt könne sie erkennen, wie er sie damals manipuliert habe.
Regelmässig zweistündige Busfahrt
Er legte die Regeln für die Treffen fest. Sie sprachen nie über seine Arbeit und trafen sich nur bei ihm. Dafür nahm sie regelmässig eine zweistündige Busfahrt auf sich. «Ich bin nicht ein einziges Mal über Nacht geblieben. Es waren nur ein paar Stunden, inklusive Sex. Ein Glas Wein, ein bisschen Geplauder, eine Partie Schach und etwas Sex. Dann hiess es immer: ‹OK. Zeit zu gehen. Wenn du das nächste Mal in der Stadt bist, lass es mich wissen.›»
Christina Engelhardt kommt auch im neuen Dokumentarfilm «Allen v. Farrow» zu Wort, der die Missbrauchsvorwürfe gegen Woody Allen beleuchtet. In den vier einstündigen Folgen geht es vor allem um Allens Ehe mit Soon-Yi Previn (50), der in Korea geborenen Adoptivtochter seiner früheren Partnerin Mia Farrow. Am vergangenen Sonntag wurde in den USA die erste Folge ausgestrahlt.
Dok über Missbrauchsvorwürfe sei voller «Unwahrheiten»
Ausserdem geht es um die Anschuldigungen, dass Allen eine weitere Adoptivtochter von Farrow, Dylan, belästigt haben soll, als sie sieben Jahre alt war. Diese Vorwürfe bestritt Allen stets.
Nach der Ausstrahlung der ersten Folge der Dokumentation meldet sich Woody allen selbst zu Wort. Er und seine Ehefrau Previn bezeichnen das Werk als «üblen Verriss voller Unwahrheiten», wie «The Hollywood Reporter» unter Berufung auf ein Statement des Paares berichtet. Weiter heisst es darin, dass die Filmemacher Amy Ziering (59) und Kirby Dick (68) «kein Interesse an der Wahrheit» hätten.
Christina Engelhardt habe nicht erkannt, dass sie manipuliert wurde
Ausserdem wirft er den Dokumentarfilmern vor, nicht nur «jahrelang heimlich mit den Farrows» zusammengearbeitet zu haben, sondern auch, dass er und seine Frau «vor weniger als zwei Monaten angesprochen» worden seien, um darauf zu reagieren. «Natürlich» habe man das abgelehnt. Und: «Wie seit Jahrzehnten bekannt, sind diese Anschuldigungen falsch.» Die Vorwürfe seien damals untersucht worden. Es sei festgestellt worden, dass kein Missbrauch stattgefunden habe.
Christina Engelhardt sagt heute über ihre Beziehung zu Allen, dass sie nicht erkannte, wie sie manipuliert wurde. Sie sei jung, ehrgeizig und verliebt gewesen. Sie habe sich geschmeichelt gefühlt, dass Woody Allen sich für sie interessierte. «Für mich war es aufregend nicht nur wegen meiner Attraktivität gesehen zu werden. Ich dachte, er interessierte sich für meinen Geist genauso wie für meinen Körper.» (paf)