Sie sprach ein weiteres schweres Kapitel ihres Lebens an: Nachdem Michelle Hunziker (41) in ihrer Biografie «Ein scheinbar perfektes Leben» ausführlich über ihre Jahre in den Fängen der Sekte «Krieger des Lichts» berichtete, erzählte sie gestern Abend in der katholischen Sendung «Ave Maria» auf dem italienischen Sender Tv2000, wie schwierig es für sie gewesen sei, einen trinkenden Vater zu haben.
Wie sich das im Alltag äusserte, schilderte sie mit einem Beispiel: «Einmal habe ich in der Schule auf ihn gewartet», erinnert sich die Moderatorin in der Sendung. «Er nannte mir eine Zeit, zu der er kommen wollte, doch er kam nicht.» Weil er wieder mal betrunken gewesen sei, habe er den Abholtermin einfach vergessen. «Ich wartete Stunden mit meinem Rucksack vor der Schule und war mir sicher, dass Papa kommen würde. Ich verteidigte ihn auch gegen alle anderen.»
«Ich dachte, er liebt den Alkohol mehr als mich»
Ihre Mutter Ineke (72) habe ihr die Illusionen dann allerdings genommen. «Sie hat zu mir gesagt: ‹Dein Vater kann das nicht, er ist Alkoholiker.›» Sie habe es aber nicht wahrhaben wollen und sei sauer auf ihn geworden, ergänzt sie. «Weil ich dachte, er liebe den Alkohol mehr als mich.»
Als Kind sei sie allerdings schlicht zu jung gewesen, um ihre Eltern zu verstehen. «Irgendwann wurde mir dann aber klar, dass ich die Liebe meines Vaters fühlte – als er nüchtern war. Doch als er trank, machte er all das wieder kaputt.»
So unterschiedlich erzieht sie ihre Töchter
In der Sendung war auch ihre frühe Mutterschaft Thema – und welche Schwierigkeiten das mit sich brachte. Hunziker war gerade mal 19, als sie Aurora (heute 21) zur Welt brachte. «Wenn du so jung Mami wirst, hast du keine Lebenserfahrung, und dann klammerst du dich an die Regeln und versuchst dein Bestes zu geben.» Regeln, die ihr geholfen hätten, Aurora zu erziehen. Und das habe auch gut funktioniert. «Dennoch sagt Aurora immer, ich sei ein General.»
Jetzt, als eher ältere Mutter ihrer beiden anderen Töchter Sole (5) und Celeste (3), sei das ganz anders. «Wenn du älter bist, bist du flexibler, hast mehr Erfahrung und daher einen anderen Ansatz.» So könne sie auch die frühe Kindheit ihrer Mädchen viel mehr geniessen. «Weil du über einige Dinge lächeln kannst, die dich vielleicht beim ersten Kind noch beunruhigt hatten.» (wyt)