Holzchüeli-Produzent, Gemeinderat, Mundartmusiker
Trauffer ist der kuhlste Sänger der Schweiz

Marc Trauffer (34) singt sich mit seinem Ethnopop auf Platz eins. Sein Mundwerk brachte ihm auch politischen Erfolg.
Publiziert: 03.02.2014 um 18:09 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2018 um 11:10 Uhr
Von Cinzia Venafro (Text), Philipp Schmidli (Fotos)

Bei diesem Gemeinderat tanzt das ganze Dorf mit: «Mir bringe d’ Füdle zum Tanze» singt Marc Trauffer (34), begleitet von schmissigen Klängen seines Schwyzerörgelis. Und trifft damit den Nerv der Zeit. Am Freitag erschienen, eroberte die CD «Alpentainer» des Berner Oberländers am Wochenende bereits Platz eins der iTunes-Charts. «Das ist der Wahnsinn», sagt er.

Trauffer besingt mit seinem Ethnopop die Liebe zum Urchigen. «Heimatverbundenheit ist cool», stellt er klar. «Ich bin ein Brienzer Bube und stolz auf meine Wurzeln.» Trauffer spricht nicht nur über seine Liebe zur Schweiz, er gestaltet sie als parteiloser Politiker aktiv mit: «Ich hatte vor Jahren eine zu laute Röhre bei der Gemeindeversammlung», erinnert er sich. «Da hat man mich kurzerhand in den Rat gewählt.» Heute steht der zweifache Vater «seinem Dorf», wie er den 500-Seelen-Ort Hofstetten BE liebevoll nennt, als Vizepräsident vor. «Es ist meine gesellschaftliche Pflicht, diesen Job zu machen. Damit eine Gemeinschaft funktioniert, muss jeder anpacken. Städte wie Bern und Zürich können sich da bei uns ein Vorbild nehmen.»

Damit nicht genug: Der Musiker stellt mit 40 Mitarbeitern in dritter Generation die berühmten Holzchüeli her. «Unsere Spielsachen helfen, die Kinder zu entschleunigen. Sie sind ein Kontrast zur digitalen Welt», sagt er. «Menschen sehnen sich nach Bodenständigkeit. Das ist das Geheimnis meines Erfolgs.»

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