Foto: SRF/Daniel Winkler

Gubsers letzter «Tatort» – BLICK hat ihn schon gesehen
Endlich hat der Schrecken ein Ende

Ende Oktober zeigt SRF den letzten Luzerner «Tatort». Die komplizierte Geschichte um Korruption, Politikfilz und neue Medien wirkt wie die Quintessenz von Stefan Gubsers Ermittlerzeit in der Innerschweiz: schwierig, sperrig und schlecht aufgelegt.
Publiziert: 14.10.2019 um 23:06 Uhr
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Reto Flückiger (Stefan Gubser, l.) ist unter stetiger Beobachtung von Frédéric Roux (Fabian Krüger, M.), dem Betreiber des Newsportal «Veritas News». Links daneben eine Redaktorin, gespielt von Linda Gunst.
Foto: SRF/Daniel Winkler
Jean-Claude Galli

BLICK hat ihn schon gesehen: Übernächsten Sonntag zeigt SRF die finale «Tatort»-Folge aus Luzern, gleichzeitig ist «Der Elefant im Raum» (27. Oktober, SRF 1, 20.05 Uhr) der letzte Fall für das Ermittlerduo Liz Ritschard und Reto Flückiger alias Delia Mayer (52) und Stefan Gubser (62). «Hochspannung mit viel Action» verspricht Gubser fürs Finale. Tatsächlich wird mit wilden Actionszenen auf einem Raddampfer eröffnet. Doch das Startfeuerwerk ist schnell verschossen und es folgt, was «Der Spiegel» bereits nach der ersten Folge von 2011 mit «Grüezi Tristesse» beschrieb. Gubser leidet an der schlechten Welt, dem miesen Wetter und den bösen Medien. Eine entscheidende Rolle spielt das alternative Newsportal «Veritas News». «Wirklich verlassen kann man sich eigentlich nur auf den Tod, der hat noch keinen beschissen», sagt er im SRF-Interview.

Gubser und Luzern – keine Liebesbeziehung

Gubser, den die «Süddeutsche Zeitung» einmal übermütig als Schweizer Mischung aus Robert De Niro (76) und Al Pacino (79) bezeichnete, akzeptiert das Ende gegen aussen hin gelassen und verströmt Lockerheit. «Das Aus war wie ein Tritt in den Hintern und hat mich aus meiner Komfortzone katapultiert», sagte er der «NZZ». 

Doch innerlich dürfte ihn die Absetzung – ab 2020 ermitteln Carol Schuler (32) und Anna Pieri (40) aus Zürich – immer noch stärker wurmen als zugegeben. Oder ist er mittlerweile gar froh darüber, dass dieses Engagement vorüber ist? Eine echte Liebesbeziehung waren Gubser und Luzern nie. Und was an Qualität in Erinnerung blieb, hatte mit seinen Leistungen bloss am Rande zu tun. Entweder waren es starke Regisseure – herausragend die beiden Folgen unter Dani Levy (61) –, gute Drehbücher wie Urs Bühlers (60) Story zu «Ihr werdet gerichtet» 2015 oder Entdeckungen wie Annina Walt (23) in «Zwischen zwei Welten» 2014. Lobenswert sind in «Der Elefant im Raum» die kraftvollen Auftritte von Andrea Zogg (61) als schmieriger Regierungsrat sowie Manuel Löwensberg (44) als unterwürfiger Sohn. Und Mona Petri (42) gibt eine erotisierende Journalistin. Immerhin etwas Trost.

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