Godfrey Baguma leidet an seltener Krankheit
«Ugandas hässlichster Mann» ist jetzt Popstar

Godfrey Baguma ist in seinem Heimatland ein Star. Auch wenn er wegen seines deformierten Kopfs, seit er ein Kind ist, auf Ablehnung stösst.
Publiziert: 13.11.2016 um 17:07 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 15:38 Uhr
Godfrey Baguma
3:14
Musik aus Uganda:Godfrey Baguma

Der Ugander Godfrey Baguma (47) holt mit seinen Musikvideos Millionen von Klicks, in seiner Heimat wird er als Musikstar gefeiert. Auch wenn es scheint, als sei das Leben des Vaters von acht Kindern ein Traum – das war nicht immer so. Und ist es auch heute nicht. Denn wegen seines stark deformierten Kopfs hat Baguma mit Vorurteilen zu kämpfen, seit er ein Kind ist.

Entdeckt wurde er bei einer Castingshow, die Ugandas spektakulärst aussehende Person suchte. Durch seine einzigartige Kopfform ist Baguma, der zuvor als Schuhmacher gearbeitet hat, in seiner afrikanischen Heimat als «Ugandas hässlichster Mann» längst zu einer Berühmtheit geworden.

Angst um seine Kinder

Die Ursache für die Deformierung seines Kopfs kannte der Sänger selber lange nicht. Deshalb kämpft er auch mit der Angst, die Krankheit an eines seiner insgesamt acht Kinder weitergegeben zu haben. «Im Moment habe ich Angst, weil meine kleine Tochter mir ähnlich sieht. Wenn ich ihren Kopf sehe, glaube ich, dass sie wie ich aussehen könnte», erzählt er der britischen Zeitung «Mirror».

Doch Tony Wilson, der Chefarzt des Mbarara-Spitals, verschaffte ihm Klarheit. Baguma leidet an Fibrodysplasia, einer fortschreitenden Verknöcherung des Binde- und Stützgewebes des menschlichen Körpers. Glücklicherweise können Medikamente weitere Folgeschäden verhindern.

Vom eigenen Mami verlassen 

Schon seit der Geburt kämpft Baguma mit Ausgrenzung – sein eigenes Mami verstiess ihn: «Als ich auf die Welt kam, sah meine Mutter mich an und sagte, dass ich kein normales Kind sei und verliess mich. Glücklicherweise kümmerte sich meine Grossmutter um mich.» Sein Leben lang litt er unter seinem unförmigen Schädel: «Ich hatte lange Angst rauszugehen und mich unter die Leute zu mischen. Die Leute sagten, dass ich kein Mensch sei, weil ich aussähe wie eine seltsame Kreatur. Aber jetzt habe ich mein Aussehen akzeptiert.»

Auch seine erste Frau blieb nicht bei ihm. Wie er der Newsplattform «Buzz South Africa» erzählte, lag auch das an seinem Äusseren: «Die Leute haben ihr immer wieder gesagt, dass sie etwas Besseres haben könnte, und dann ist sie mit einem anderen Typ durchgebrannt!»

Äusserlichkeiten zählen nicht

Seine jetzige Ehefrau, mit der er sechs Kinder hat, findet rührende Worte für ihren Mann: «Godfrey ist äusserlich nicht schön, hat dafür aber ein gutes Herz. Ich wünschte, die Menschen würden das in ihm sehen.» (bnr)

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