Die Realisierung der belgisch-französischen Kino-Koproduktion hat ganze zehn Jahre gedauert. Kostenpunkt: 8,6 Millionen Franken. Entwickelt wurden in der Zeitspanne auch rund 40 bis 50 weitere Produktionen, darunter ein Musical und eine Pferdeshow. Und: Die berühmte Zeichentrickserie hatte zuweilen mehr Publikum als Fussballspiele, sagt Derib, der Yakari 1969 zusammen mit dem Texter André Jobin (Job) erfunden hat, im Interview mit Keystone-SDA. Sein kleiner Sioux sorgt seit einer gefühlten Ewigkeit für Begeisterung.
Yakaris Beliebtheit war allerdings nicht immer so gross. Zunächst ist Deribs Comicidee von mehreren Verlagen abgelehnt worden. Sie erschien stattdessen in einer französischsprachigen Kinderzeitschrift - in Schwarz-weiss. Erst später brachte der französisch-belgische Verlag Casterman und später Le Lombard die Geschichte heraus. Buddy Longway, eine andere von ihm kreierte Figur, sei viel besser gelaufen als Yakari, erzählt der Waadtländer weiter.
Der anfänglichen Schwierigkeiten und neuerdings auch Corona zum Trotz, lockte Yakari seit dem Westschweizer Filmstart am 12. August 2020 zahlreiche Fans in die Kinos. Der Streifen wurde von Belvision gedreht, einem belgischen, auf Animationsfilme spezialisierten Studio. «Für die Cartoons haben wir die Skripte erhalten und unsere Zustimmung gegeben oder nicht», so Derib. Diese Form der Zusammenarbeit wurde mit Xavier Giacometti, Regisseur und Drehbuchautor des Kinofilms, weitergeführt.
«Da der Film in 3D ist, musste man bezüglich Grafik praktisch bei Null beginnen», so Derib. Er sei mit dem Ergebnis zufrieden, insbesondere mit dem Pferd Kleiner Donner. «Bei der Zeichentrickserie war nicht immer der gleiche Zeichner am Werk. Das hat sich auf die Qualität ausgewirkt.»
Mit dem Filmstart erscheint im Oktober auch der 41. Bildband - begleitet von Band 1 «Yakari und Grosser Adler», auf dem der Kinostreifen basiert, und ein spezielles Notizbuch, das den Übergang von Comics zum Bildschirm erklärt.
Mit 75 Jahren hat Derib mehr als 90 Comicbände veröffentlicht. Und auch wenn ihn Yakari seit nunmehr 50 Jahren begleitet, widmet er die Hälfte seiner Zeit anderen künstlerischen Aktivitäten. Demnach arbeitet er derzeit nicht etwa am 42. Yakari-Band, sondern an einem Buch über das Wallis.
Ausserdem plant er zusammen mit seinem Kindheitsfreund, dem Astronauten Claude Nicollier, ein Buch über ihre Karrieren. «Mit zehn wollte Claude Nicollier Flugzeugpilot werden, ich Comiczeichner», so Derib. «Wir lasen zusammen haben Spirou und Fantasio und spielten Tim und Struppi.» Dank der Comics seien sie zu dem geworden, was sie heute seien, schmunzelt er.
(SDA)