Schnaufen, stampfen, Zunge raus und brüllen nach Herzenslust – willkommen im Tantra-Kurs von Mahara McKay (38) im indischen Goa. Mancher Teilnehmer staunt, wenn sich die elfenhafte Gestalt mit der zarten Stimme beim Haka-Tanz plötzlich in eine laute Kriegerin verwandelt.
«Ich motiviere meine Schüler, ihre Komfortzone zu verlassen. Also raus aus dem Kopf und rein in den Körper fühlen», sagt sie. Ihre Klassen seien immer anders. «Mir ist wichtig, Übungen anzubieten, die mehr Bewusstsein, Liebe und Wahrheit ins Leben bringen.»
Abschied vom Rampenlicht
Das kann dann auch mal ein Haka sein. Den kriegerischen Tanz der neuseeländischen Ureinwohner hat Mahara im Blut, ihr Vater ist Maori. Ursprünglich war der Haka den Männern vorbehalten: «Er bringt aber auch uns Frauen Kraft und weckt unsere Energie.»
Vor drei Jahren kehrte die Aargauerin in ihre alte Heimat zurück, es war ein bewusster Abschied vom Rampenlicht. Geplant habe sie ihre Stationen nie, weder die Missen-Krone im Jahr 2000 noch ihre Karriere als DJ. «Seit ich mich erinnern kann, bin ich meinem Herzen gefolgt. So gesehen habe ich schon immer den Weg einer Tantrikerin gelebt.»
Vom esoterischen Sex zu spirituellem Erwachen
«Es ist schade, dass Tantra oftmals auf den sexuellen Aspekt reduziert wird», erklärt sie. Entdeckt hat sie die tausend Jahre alte indische Lehre bei einer Weiterbildung in Goa, worauf sie ihr Yoga-Studio im neuseeländischen Dunedin aufgab und ihre Koffer packte. Das Geschäft lief gut, aber die Hälfte der Zeit verbrachte sie mit Organisation: «Heute bin ich dankbar, dass ich den Mut gefunden habe, alles zu verlassen.» Seit 2017 ist Mahara McKay auf Reisen und bietet Tantra-Workshops von zwei Stunden bis elf Tagen an – im Mai erstmals in der Schweiz.
Was hierzulande oft mit esoterischem Sex verknüpft und belächelt wird, hat seinen Ursprung im indischen Hinduismus und im tibetischen Buddhismus. Unter Tantra versteht man Übungen, die das spirituelle Erwachen fördern, etwa Atemtechniken, Meditationen und das Singen von Mantras. «Es geht darum, mit all unseren Sinnen und Gefühlen in Verbindung zu kommen und mehr Bewusstsein zu wecken in allem, was wir tun», erklärt Mahara. «Dabei ist alles erlaubt, Freude und Liebe – aber auch Wut und Angst werden nicht unterdrückt, sondern transformiert.»
Respekt, Achtsamkeit und Selbstliebe
Sex wird nicht wie in anderen spirituellen Lehren und Religionen ausgeschlossen, sondern «mit mehr Respekt und Achtsamkeit gelebt». Dafür trainiere man als Erstes Selbstliebe, erst dann könne man sich einem Gegenüber öffnen – und weit mehr als das: «Tantra öffnet die Liebe zu allem. Zu Pflanzen, Tieren und den Elementen. Man wird eins mit allem.» Für Mahara ist Tantra übrigens auch das beste Schönheitsrezept: «Jeder bewusste Atemzug ist wie ein natürliches Facelifting, das hält jung.»
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