Schöner Reisen am Flughafen Kloten gestern Mittag. Die 16 Missenkandidatinnen warten auf ihren Flug nach Kreta, Griechenland, und diskutieren über ein Thema: Ihre Grösse.
Sie geben sich trotzig. Fabienne Bamert (19) aus Zug, 168 Zentimeter: «Ich habe doch gar nicht vor, Modell mit internationaler Karriere zu werden. Für die Miss-Schweiz-Wahl ist die Ausstrahlung massgebend.» Und Sabrina Knechtli (21) aus Au (ZH), 169 cm sagt: «Ich bin zufrieden mit mir. Wenigstens kann ich High Heels tragen.»
Neun der 16 möglichen Missen sind kleiner als 170 cm. Nur zwei der Kandidatinnen, die sich in Kreta auf die Wahl vorbereiten, würden für die Laufstege dieser Welt genügen: Daniela Thurnherr (24) aus St.Gallen mit 182 cm und vor allem die gebürtige Afrikanerin Claudia Wambululu (22) aus Rorbas (ZH) mit 184 cm.
Wie fühlt sichs an, wenn man alle andern überragt? Claudia: «Ich bin sehr gerne so gross. Bei mir zieht sich das durch. Ich war schon als Baby riesig und kam deshalb per Kaiserschnitt zur Welt.»
Die Miss--Schweiz-Organisation will der von «20minuten» lancierten Diskussion nicht allzu viel Gewicht beimessen. «Erstens ist das nun doch totaler Zufall», sagt Christoph Locher, «zweitens zählen ganz andere Kriterien. Lauriane Gilliéron, Miss Schweiz von 2005, wurde Dritte an der Miss-Universe-Wahl. Sie ist auch nur 170 cm gross.»
Immerhin stösst am Dienstag eine weitere wahre Grösse zu den Mini-Missen. Die langbeinige Ex-Miss Fiona Hefti (27, 178 cm) übernimmt von Karina Berger (38) für den Rest der Woche die Aufgabe der Missenmutter. Berger muss sich wieder um ihre drei Wochen alte Tochter Shenay Nuria kümmern. «Ich hatte damals eine ganz tolle Zeit im Missencamp», so Fiona, «ich hoffe, dass ich den Kandidatinnen mit Rat und Tat zur Seite stehen kann.» Wie man noch wachsen kann, gehört nicht dazu.