Forschungsprojekt in Esna
Farbe in ägyptischen Tempel erweckt

Die Farben eines 2000 Jahre alten ägyptischen Tempels südlich von Luxor sind von einem deutsch-ägyptischen Forschungsteam wieder ans Licht geholt worden, wie das Institut für die Kulturen des Alten Orients an der Universität Tübingen am Dienstag mitteilte.
Publiziert: 10.11.2020 um 16:34 Uhr
|
Aktualisiert: 10.11.2020 um 19:34 Uhr
Ein restaurierter Säulenabakus im ägyptischen Tempel Esna.
Foto: Ahmed Amin

Das Team um den Ägyptologen Christian Leitz befreite Reliefszenen und Inschriften des vor 200 Jahren entdeckten Tempels von dicken Schichten aus Russ und Vogelexkrementen. Sie stiessen auf neue Inschriften, die unter anderem erstmals die Namen altägyptischer Sternbilder offenbaren.

Von dem Tempel in Esna ist nur noch die Vorhalle erhalten. Sie ist 37 Meter lang, 20 Meter breit und 15 Meter hoch. Der Sandsteinbau wurde unter dem römischen Kaiser Claudius (41–54 nach Christus) vor das Tempelgebäude gesetzt.

Das Dach wird von 24 Säulen getragen, die Abschlüsse der 18 frei stehenden Säulen sind mit unterschiedlichen Pflanzenmotiven gestaltet. In der ägyptischen Tempelarchitektur sei dies eine absolute Ausnahme, sagte der Tübinger Wissenschaftler Daniel von Recklinghausen.

Der Tempel von Esna ist berühmt für seine astronomische Decke und für die hieroglyphischen Inschriften. Sie gelten als das jüngste zusammenhängende hieroglyphische Textkorpus, das noch erhalten ist. Sie erzählen von damaligen religiösen Vorstellungen und dem Kultgeschehen.

(SDA)

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?