Der Fund von Ylenias Leiche gibt der Polizei neue Ansätze für die Aufklärung ungelöster Verbrechen an Kindern in den 80er-Jahren. Christof Kipfer (48), Chefermittler der Soko Rebecca: «Jetzt wissen wir, dass Von Aesch zu einer solchen Tat fähig war. Für mich ist es schwer vorstellbar, dass ein 67-Jähriger am Ende seines Lebens zum ersten Mal ein so schlimmes Verbrechen begeht.» Kipfers Begründung: «Ylenia verschwand am heiterhellen Tag und Von Aesch hatte keinen Bezug zu ihr. Diese Konstellation macht mich stutzig.»
Wie Kipfer denken auch die Eltern der 1981 in St. Gallen entführten und ermordeten Claudia Schwarz (10). Mutter Heidi Schwarz (64): «Alles war wie bei Ylenia. Auch unsere Tochter wurde in einem Waldstück vergraben. Auch sie war nackt. Und auch ihre Kleider wurden, ordentlich verpackt, in der Nähe gefunden.» Parallelen, die auch dem St. Galler Kripo-Chef Bruno Fehr (50) auffielen: «Jetzt müssen wir auch den Fall Schwarz in die Ermittlungen der Soko Rebecca miteinbeziehen.»
Damit untersucht die polizeiliche Sonderkommission jetzt schon in neun Fällen, ob Von Aesch der Täter war. Auffallend: In den vier Fällen, wo eine Leiche gefunden wurde, zeigte sich ein ähnliches Bild wie bei Ylenia und Claudia. Fünf weitere Kinder werden vermisst. Ein ehemaliger Ermittler im Fall Bieri: «Es interessiert mich brennend, wo Von Aesch zu dieser Zeit war.» Die Soko Rebecca sucht jetzt im bei Von Aesch sichergestellten Material nach Spuren, die ihn überführen könnten.