Tankstellen-Mord von Zürich-Seebach
Witwer setzt 100'000 Franken Belohnung aus

Der Mord ist seit mehr als fünf Jahren ungeklärt: Im August 2008 ersticht ein Unbekannter die zweifache Mutter Yasemin Yelocagi (†28). Für die Aufklärung der Tat bietet ihr Ehemann Beyhan Yelocagi (36) jetzt die Rekordsumme von 100'000 Franken.
Publiziert: 11.03.2014 um 07:02 Uhr
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Aktualisiert: 02.11.2019 um 16:56 Uhr
Der Tatort: Yasemin Yelocagi (28) wurde in der Nacht auf den 21. August 2008 vor der Esso-Tankstelle in Zürich-Seebach erstochen.
Foto: Beat Michel

«Das Unwissen macht uns kaputt», sagt Beyhan Yelocagi (36) in der heutigen Ausgabe des «Tages-Anzeigers», «jeden Tag, jede Sekunde denke ich an nichts anderes.» Bis heute ist nicht klar, wer seine Frau Yasemin Yelocagi († 28) in der Nacht auf den 21. August 2008 in Zürich-Seebach getötet hat.

Yasemin Yelocagi half in jener Nacht in der familieneigenen Tankstelle an der Schaffhauserstrasse 459 aus. Die Kurdin mit deutschem Pass war alleine bei der Arbeit. Ein Unbekannter stach mehrmals mit einem Küchenmesser auf die Mutter zweier Mädchen ein (Blick.ch berichtete). Sie starb noch, bevor die Rettungskräfte eintrafen.

Ehemann bietet rekordhohe Belohnung

Trotz Zeugenaufruf bei «Aktenzeichen XY … ungelöst» tappt die Polizei bis heute im Dunkeln. Die Kantonspolizei Zürich setzte erst 10'000 Franken aus, später verdoppelte Yasemin Yelocagis Ehemann Beyhan auf 20'000 Franken. Ohne Ergebnis.

Jetzt geht der Witwer einen Schritt weiter: 100'000 Franken aus seinem privaten Vermögen bietet er für Hinweise, die zur Täterschaft führen. Yelocagi denkt, dass mehrere Personen an der Tat beteiligt gewesen sein könnten. Er hofft, dass die rekordhohe Summe Mitwisser zum Reden bringt. Eine so hohe Belohnung gab es noch nie, schon 10'000 Franken sind eher selten.

Wahrsager und Kartenleger werden sich melden

Die Zürcher Kantonspolizei begrüsst das Engagement des Mannes. «In jedem Fall lösen Belohnungen etwas aus», sagt Polizeisprecher Werner Schaub im «Tages-Anzeiger». Die Polizei rechnet mit vielen Reaktionen. Manchmal führten die Hinweise zu entscheidenden Durchbrüchen. Erfahrungsgemäss meldeten sich aber auch Wahrsager, Kartenleger und Fantasten.

Ob Yasemin Yelocagi am 20. August 2008 von einem Mann oder von einer Frau getötet wurde, weiss man bis heute nicht. Die Überwachungsaufnahmen zeigten bloss eine dunkle, 170 bis 175 Zentimeter grosse, Gestalt. Ein Raubmord wird ausgeschlossen, denn der Täter flüchtete, ohne die Kasse zu plündern. Die Tatwaffe, ein billiges Küchenmesser, wurde später in der Nähe des Bahnhofs Seebach gefunden. (ads/lex)

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