Weniger Gäste – von wegen!
Tourismus-Statistiker ignorieren Airbnb

Die Buchungsplattform boomt. Doch in der Beherbergungsstatistik des Bundes erscheinen die Airbnb-Gäste nicht.
Publiziert: 05.11.2017 um 14:11 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 05:35 Uhr
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Ein Chalet im Wallis: Airbnb boomt auch in den Bergen.
Foto: Getty Images
Thomas Schlittler

2016 zählte das Bundesamt für Statistik (BFS) rund 400'000 Hotelübernachtungen weniger als 2014. Wenn es um den Zustand der Tourismusindustrie geht, wird in der Regel auf diese Zahlen verwiesen.

Was in der Statistik aber nicht zum Ausdruck kommt: Im gleichen Zeitraum hat das Buchungsportal Airbnb stark zugelegt. Doch diese Gäste hat das BFS nicht auf dem Radar.

Auf Anfrage von SonntagsBlick teilt ein Sprecher mit: «Die Vermietung von Privatzimmern wird in der Beherbergungsstatistik nicht erfasst. Dasselbe gilt für nicht kommerziell bewirtschaftete Ferienwohnungen.»

Diese Nichterfassung ­verfälscht das Gesamtbild der Schweizer Tourismusindustrie. Denn Airbnb verzeichnete 2016 immerhin 450'000 Gastankünfte in der Schweiz.

Auch Airbnb-Gäste bringen Geld

Diese Gäste, die mehrheitlich in privaten Wohnungen und nicht kommerziell bewirtschafteten Ferienwohnungen übernachteten, nützen zwar den Hotelbetreibern nichts. Durch Restaurant- und Museumsbesuche sowie den Kauf von Zug- und Skibilletten tragen sie aber ebenfalls zur Tourismus-Wertschöpfung in der Schweiz bei.

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