Das letzte Quartal 2018 war für die Aktienmärkte ein sehr turbulentes, weltweit fielen die Aktienkurse, Milliardenvermögen wurden vernichtet. Davon betroffen ist auch die Schweizerische Nationalbank (SNB). Um den starken Frankenkurs etwas zu schwächen oder nicht zu stark ansteigen zu lassen, kauft die SNB Anlagen in Fremdwährungen wie Aktien oder Obligationen. Dabei ist in den letzten Jahren ein milliardenschweres Portfolio an ausländischen Wertpapieren zustandegekommen, das den Turbulenzen an den Aktien- und Devisenmärkten besonders stark ausgesetzt ist.
So ist die SNB unter anderem am iPhone-Konzern Apple beteiligt, ist mit rund 15,8 Millionen Apple-Aktie die zweitgrösste Apple-Aktionärin in der Schweiz. Alleine auf diesem Paket hat die SNB seit Oktober 1,3 Milliarden Franken verloren, wie der SonntagsBlick berechnet hat. Gemäss UBS dürfte sich der Gesamtverlust der Nationalbank auf ihrem Portfolio im letzten Quartal 2018 sogar auf 6 Milliarden Franken summieren. Unter anderem dank des höheren Goldpreises sei der Quartals-Verlust aber nicht noch höher ausgefallen, schreibt die UBS.
Jahresverlust von 14 Milliarden Franken erwartet
Doch da die Schweizer Währungshüter schon in den vorangegangen Quartalen viel Geld auf ihren Anlagen verloren haben, dürfte der Jahresverlust 2018 gar auf 14 Milliarden Franken angestiegen sein.
Doch die Ökonomen der UBS haben auch noch eine gute Nachricht: Die Nationalbank kann ein schlechtes Börsenjahr locker verkraften, das Kapitalpolster der SNB ist nach vor genügend dick. Und das wichtigste: Die sogenannte Ausschüttungsreserve ist trotz des zu erwartenden Verlustes im Jahr 2018 immer noch prall gefüllt. Unter anderem weil die SNB 2017 einen Rekordgewinn von 54 Milliarden Franken verbuchen konnte.
Eine gut gefüllte Ausschüttungsreserve der SNB bedeutet einen Geldsegen für Bund und Kantone: Die Nationalbank kann auch dieses Jahr zwei Milliarden Franken ausschütten – trotz des Milliardenverlustes! Wie schlecht das Anlagejahr 2018 im Detail verlaufen ist, darüber wird die Nationalbank am Mittwoch informieren. (koh)