Sonderverkauf nach Weihnachten
Die grosse Rabatt-Schlacht hat begonnen

Die Konsumenten stürmten am ersten Sonderverkaufstag nach Weihnachten die Schweizer Warenhäuser und Shops. Wegen des Geschenkkartenbooms gibt es nicht mehr viel umzutauschen.
Publiziert: 27.12.2018 um 20:02 Uhr
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Aktualisiert: 28.12.2018 um 07:28 Uhr
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Im Sonderverkauf von Migros-Tochter SportXX hat es fast mehr Schilder als Waren.
Foto: CG
Claudia Gnehm

Der erste Verkaufstag nach Weihnachten ist für Schnäppchenjäger ein Traum: rote Sales-Schilder überall. Bei Manor ist der Ausverkauf am Donnerstag offiziell gestartet. Markenuhren, Handtaschen, Parfum sind zum halben Preis zu haben. Ebenfalls einen Rabatt von 50 Prozent kriegen die Kunden des Berner Warenhauses Loeb – etwa auf Kleider. Besonders begehrt im nachweihnachtlichen Sonderverkauf von Loeb sind Wohnaccessoires und die Winterkollektionen, wie Loeb-Sprecher Johnny Ngo dem BLICK sagt.

Das schöne Wetter lockt die Besucher in die Einkaufsstrassen. Zentrale Parkhäuser wie das Urania in Zürich sind voll besetzt. In den Läden ist das Gedränge mindestens so gross wie am 24. Dezember. Offenbar werden die Konsumenten der Rabatte und Aktionen nicht so schnell leid. Coop habe bereits in der gesamten Vorweihnachtszeit immer wieder Aktionen durchgeführt, sagt Sprecherin Andrea Bergmann. In grösseren Coop-Supermärkten und bei der Import Parfümerie startete der Sonderverkauf gestern Mittwoch. Bei Interdiscount purzeln die Preise seit Montag. 

Ausverkauf als Magnet

Der Discounter Lidl fokussiert seine Aktionen derzeit vor allem auf Artikel rund um die anstehende Silvesterfeier. Laut Lidl-Sprecherin Corina Milz gibt es beispielsweise Rabatt auf diverse Artikel für Fondue Chinoise. Mit roten Sales-Plakaten werben die Verkäufer aller Preissegmente – vom Lingerie-Shop Intimissimi und bis zum gehobenen Modehaus Grieder.

Rote Tafeln fehlen aber in den Orell-Füssli-Filialen. In der Buchhandlung am Zürcher Stadelhofen sind nur die Schilder für die Feuerlöscher rot. Die Frau bei der Information sagt: «Wir haben heute keinen Ausverkauf und ich weiss auch nicht, ob es einen geben wird.» Tatsache sei, die letzten Tage habe Orell Füssli sehr gut verkauft. Jetzt sei Aufräumen angesagt, um alles andere kümmere sie sich später.

Zwar verzeichnete die Post vor Weihnachten einen neuen Päckli-Rekord und der Online-Handel blüht. Doch für das Festtagsshopping gehen die Konsumenten immer noch lieber in den Laden. Gemäss einer Umfrage des Beratungsunternehmen EY machen zwei Drittel der Konsumenten in der Schweiz ihre Weihnachtseinkäufe lieber im Warenhaus oder stationären Läden als online. «Der Trend zur Digitalisierung und Online-Einkäufen wird sich bestimmt fortsetzen», sagt Migros-Sprecher Tristan Cerf. Aber nicht überall gleich schnell. Während etwa SportXX Fitness-Hartwaren, Outdoor-Ausrüstung und Sportschuhe online hervorragend verkaufe, liege der Online-Umsatzanteil bei Migros-Spielwaren erst bei 4 Prozent.

Umtauschen nicht mehr Mode

Wer sein Geschenk nicht mag und es bei Migros umtauschen will, muss einiges beachten. Die Geschenke sollten in der Originalverpackung und nicht gebraucht oder beschädigt sein, führt Cerf aus. Dazu sollte der Umtausch innerhalb von 30 Tagen erfolgen und zwar mit Kassenzettel oder elektronischer Abrechnung auf der Migros-App. Die Entschädigung erfolgt bei Migros mit Gutschein oder Geld. Kein Rückgaberecht gebe es auf Mobiltelefone mit Abo-Abschluss, Notebooks, PCs, Tablet-PCs, Spielkonsolen, Navigationsgeräte und Hygienegeräte wie Zahnbürsten.

Bei Lidl ist der Umtausch einfacher. Gekaufte Artikel könnten jederzeit in jeder Filiale zurückgebracht werden – und das auch ohne Vorweisen des Kassenbons, erklärt die Lidl-Sprecherin. Der Kaufpreis werde dann zurückerstattet. 

Die Umtauschwünsche nach Weihnachten seien seit einigen Jahren rückläufig, beobachtet Manor-Sprecherin Sofia Conraths. Wenn umgetauscht werde, dann zum Beispiel doppelt erhaltene Spielwaren oder Kleidungsstücke in einer falschen Grösse. Grund für den Rückgang seien möglicherweise die gestiegenen Verkäufe von Geschenkkarten und anderen Guthabenkarten wie etwa für iTunes, Spotify und Google Play.

Auch Manor-Kunden können bei «Unzufriedenheit» die Ware gegen Vorlage des Kaufnachweises zurückgeben, beziehungsweise umtauschen, wie die Manor-Sprecherin ausführt. Zu diesem Zweck müsse die Ware originalverpackt, unbenutzt, sauber, vollständig und unbeschädigt sein.

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