Schon wieder deutlich stärker! Der Franken gewann bereits in den vergangenen Tagen Boden gegenüber dem Euro. Heute Donnerstag legte der Franken nochmal zu. Der Euro kostete nur noch 1.0741 Franken. So wenig wie seit mehreren Jahren nicht mehr.
Händler erklären sich die aktuelle Frankenstärke primär mit «Spekulationen gegen die Nationalbank». Weil die USA die Schweiz als möglichen Währungsmanipulator sehen, seien dieser zunehmend die Hände gebunden, lautet die These.
Gemäss Devisenexperten der UBS sei das Abwärtspotenzial für den Euro gegenüber dem Franken gestiegen, nachdem das US-Finanzministerium die Schweiz wegen möglicher Währungsmanipulationen auf seine Beobachtungsliste gesetzt hat. Experte Thomas Flury: «Wir denken, dass der Kurs durchaus noch tiefer, also bis auf 1.05 Franken, fallen kann.»
«Der Druck wächst»
Grössere Risiken sieht Flury in «sehr umfangreichen Lockerungen der Fed und der EZB, die die SNB dazu drängen, eine stärkere Aufwertung des Franken zuzulassen.»
Für ihn ist klar: «Der Druck wächst.» Erholungspotenzial für den Euro – damit geht wieder ein schwächerer Franken einher – sieht Experte Flury frühestens ab Sommer 2020. Bis Ende Jahr könne der Euro wieder auf 1.10 Franken steigen.
Damit wäre der Franken allerdings noch immer pickelhart. Zur Freude der Schweizer, die im Euroland posten oder Ferien verbringen. Zum Nachteil von Schweizer Exporten ins Euroland, weil sich die Produkte der Exporteure durch die Frankenstärke verteuern. (uro)